Pflanzen und Quellen schützen

Bitburg · Seltene Quellen, Streuobstwiesen und Orchideen: Der Naturpark Südeifel hat sich nicht nur die touristische Landschaftsnutzung auf die Fahnen geschrieben. In diesem Jahr investieren die Verantwortlichen allein 270 000 Euro in die Pflege und Instandhaltung von gefährdeten Pflanzen und Lebensräumen.

Bitburg. Der Zweckverband Naturpark Südeifel hat sich für 2013 ambitionierte Ziele gesteckt. Nicht nur eine verbesserte Infrastruktur soll den Touristen geboten werden, auch der Naturschutz und ein Pilotprojekt stehen ganz oben auf der Liste. Die Pläne wurden in der Versammlung des Zweckverbands Naturpark Südeifel von Geschäftsleiterin Daniela Torgau vorgestellt.

Touristische Landschaftsnutzung: Ganz oben auf der Agenda rangiert die Verbesserung der touristischen Landschaftsnutzung. Hier stehen die neue Wegemarkierung und der Ausbau der Wanderwege im Vordergrund. Außerdem werden neue Sitzgarnituren an den Strecken aufgestellt. Das kostet insgesamt 213 250 Euro. Davon übernimmt das Landesumweltministerium 170 600 Euro.

Orchideenschutz: Das Gebiet verfügt über einen einzigartigen Reichtum an Orchideen. Auf dem gesamten Gelände wachsen über 30 unterschiedliche Arten der gefährdeten Pflanze. Besonders die Hummel-Ragwurz, eine spezielle Orchideenart, findet man im Naturpark sehr häufig. Geplant ist eine Kartierung der Pflanzen. Außerdem bietet der Zweckverband den Besuchern Wanderausstellungen und Exkursionen über die seltene Pflanze an. Auch hier unterstützt das Landesumweltministerium die Finanzierung und beteiligt sich mit 40 000 Euro. Die Gesamtkosten liegen bei 50 000 Euro.

Schutz und Entwicklung der Quellen: Die vielen Quellen, die im Naturpark entspringen, aber vielerorts in einem schlechten Zustand sind, werden schonend wiederhergestellt. Bei der Präsentation der Ziele erklärt Torgau, dass Quellen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere einen wichtigen Faktor im Ökosystem darstellen und zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen Deutschlands gehören. Der Naturpark investiert daher rund 100 000 Euro in den Schutz der Quellen.

Landschaftspflege Streuobst: Neben den Quellen und den Orchideen versucht der Zweckverband die Streuobstwiesen zu schützen. Da Misteln die Bäume immer wieder befallen und diesen Wasser und Nährstoffe entziehen, will der Zweckverband das Ausbreiten des Halbschmarotzers verhindern. Diese stehen nicht, wie weit verbreitet angenommen, unter Naturschutz, sagt Torgau. Die Kosten, 120 000 Euro, bezuschusst das Landesumweltministerium mit 24 000 Euro.

Ausbildung von Naturparkrangern: Der Naturpark plant erstmals eine Ausbildung von zertifizierten Naturparkrangern. Nach erfolgreichem Abschluss der einjährigen Lehrzeit leiten die Ranger Seminare und Exkursionen. Insgesamt können laut Torgau bis zu 25 Ranger ausgebildert werden. Start soll Anfang Juni sein.
Später können die Ranger als Premiumwanderführer im Park arbeiten. "Wichtig ist vor allem, dass die Parkranger auch über die Ausbildung hinaus in der Region bleiben", sagt Torgau. Daher hofft man, diese langfristig an den Park zu binden. Zur Umsetzung fallen 18 000 Euro an, wovon das Landesumweltministerium 14 400 Euro übernimmt.

Wanderwoche: Auch diese Saison ist vom 5. bis 8. September eine Wanderwoche geplant, die in den vergangenen Jahren auf positive Resonanz gestoßen sei, sagt Torgau. So nahmen 2012 rund 400 Personen an der Veranstaltung teil. Dieses Jahr erhofft sich der Zweckverband ein ähnlich positives Ergebnis. Die Aktion kostet insgesamt 5000 Euro. Der Verband zahlt 1000 Euro. Den Rest finanziert das Landesumweltministerium.

Das Landesumweltministerium bezuschusst alle Projekte mit 253 000 Euro, die geplanten Initiativen kosten zusammen 506 250 Euro. Der Zweckverband finanziert sich durch Umlagen, die von den Mitgliedsgemeinden gezahlt werden sowie durch einen Förderverein.

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