Photovoltaik am Rande der Landebahn
Bitburg · Die geplante Errichtung eines acht Hektar großen Solarparks auf dem Flugplatzgelände findet allgemein Zustimmung. Auch die angrenzende Gemeinde Scharfbillig ist grundsätzlich für das Projekt - allerdings nur, wenn sichergestellt ist, dass die Einwohner durch die Photovoltaik-Module nicht geblendet werden.
Ganz unbegründet ist die Sorge nicht. Und ein Blick ins Internet zeigt, dass die Problematik bundesweit bereits viele Gerichte in sämtlichen Instanzen beschäftigt hat. So gibt es immer wieder Klagen wegen der vermeintlichen Blendwirkung von Solaranlagen. Zwar stellt sich nach Auffassung der zuständigen Richter ein Großteil dieser Einwände als unbegründet (oder zumindest hinnehmbar) heraus, doch möchte man es in Scharfbillig soweit erst gar nicht kommen lassen.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil es dort nicht nur um ein paar Quadratmeter bestückte Dachfläche geht, sondern um ein acht Hektar großes Areal, das mit rund 36000 Solar-Modulen bestückt werden soll. Dieses Gebiet liegt südlich der Landebahn des Bitburger Flughafens und damit nördlich der beiden Nachbargemeinden Röhl und Scharfbillig. Röhl hat dem Vorhaben bereits zugestimmt (der TV berichtete), und auch Scharfbillig hat sich mit einem Beschluss des Gemeinderats grundsätzlich für das Projekt ausgesprochen, befürwortet es allerdings auch nur, wenn dadurch keine Beeinträchtigung zu erwarten ist.
Noch unklare Details
Schließlich liege der geplante Solarpark gerade mal 800 Meter von den ersten Häusern entfernt, sagt Ortsbürgermeister Otto Kranz, "und da könnte durchaus eine Blendwirkung entstehen". Zudem gebe es noch unklare Details zur Entwässerung des Areals. Sollte auch das bei der Planung berücksichtigt werden, so gebe es seitens der Gemeinde nichts einzuwenden.
Initiator des Vorhabens ist der Projektentwickler Frank Lamparski, der mit Unterstützung privater Investoren den ehemaligen US-Stützpunkt zum Industrie-, Fracht- und Passagierflughafen ausbauen möchte. Wann die acht Millionen Euro teure Anlage, die mit ihrer geplanten Leistung von 4,5 Megawatt den Strombedarf von mehr als 1000 Haushalten decken könnte, allerdings gebaut wird, ist noch offen. Das hänge von den derzeit laufenden planungsrechtlichen und behördlichen Schritten ab, sagt Günter Krahé, Geschäftsführer der Flugplatz Bitburg GmbH. "Wir brauchen zunächst einmal Baurecht", fügt er hinzu.
Damit dieses erteilt werden kann, ist zunächst eine vereinfachte raumordnerische Prüfung notwendig, die nach Auskunft des für die Bauleitplanung zuständigen Zweckverbands Flugplatz Bitburg auch bereits erfolgt ist. Ergebnis dieser Prüfung sei, dass die Anlage weder gegen Vorgaben der Raumordnung noch des Naturschutzes verstoße, erklärt der Geschäftsführer des Zweckverbands, Helmut Berscheid. Und das gelte auch mit Blick auf die Bedenken in Scharfbillig.
Eine Kopie dieses Bescheids hat vor wenigen Tagen auch die Stadt Bitburg erhalten, die nun mit der Verbandsgemeinde Bitburg-Land und den Ortsgemeinden Scharfbillig und Röhl die weitere Vorgehensweise absprechen will.
Bevor die Solaranlage gebaut werden kann, ist nämlich im nächsten Schritt noch eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig.