Picknick mit den Nachbarn: Echternach und Echternacherbrück feiern am Wochenende ihr erstes Brückenfest

Echternach/Echternacherbrück · "Picknick mit den Nachbarn" - so lautet das Motto des Brückenfestes zwischen den beiden Grenzorten. Das Fest steht ganz im Zeichen der gemeinsamen Freundschaft und dient dem Austausch der Kulturen.

"Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken" - bereits im 17. Jahrhundert sprach der Naturforscher Sir Isaac Newton diese Worte, deren Relevanz heute gleichermaßen aktuell ist.

Die symbolische Bedeutung der Brücke haben auch die Bürgermeister Echternachs und Echternacherbrücks, Yves Wengler und Ralf Schrauf, erkannt. Am Freitag, 27. Mai, feiern die beiden Gemeinden erstmalig ein grenzübergreifendes Brückenfest am Tage des "European Neighbours' Day", der dieses Jahr nun schon zum 16. Mal stattfinden wird. Die "Fête du Pont" wird auf der Alten Sauerbrücke ("Aal Grenzbrék") veranstaltet, die bereits zu frührömischen Zeiten erbaut wurde und Echternach mit Echternacherbrück verbindet (siehe Extra). Geplant ist ein großes Picknick, bei dem die Gäste jeweils kulinarische Spezialitäten aus ihrer Heimat mitbringen können. Ein großer Grill, Biergarnituren sowie ein Getränkestand werden dabei zur Verfügung gestellt.
Der Echternacher Radiosender "Radio Aktiv" sorgt für die passende musikalische Begleitung und im Falle eines Regenschauers steht auch ein kleines Festzelt bereit.
"Durch die offenen Grenzen ist die Gemeinschaft viel enger geworden, und mit dem Brückenfest wollen wir diese bereits bestehende Freundschaft zwischen Deutschland und Luxemburg noch weiter ausbauen", sagt Schrauf. "Das Fest wird von beiden Seiten gleichermaßen organisiert, es ist also eine gemeinsame Zusammenarbeit."
Neben dem Brückenfest sind noch weitere zukünftige Aktivitäten zwischen den Grenzorten geplant. Beginn der Veranstaltung ist um 18 Uhr.Extra

Die Alte Sauerbrücke, oder auch "Aal Grenzbrék", wie sie im Volksmund genannt wird, wurde vermutlich bereits in frührömischer Zeit erbaut; bewiesen ist dies allerdings nicht. Eine Darstellung der Brücke aus dem 17. Jahrhundert zeigt, dass einmal sechs Bogenfelder bestanden haben müssen. Doch im Zuge des Baus der Prinz-Heinrich-Bahn wurde Anfang der 1870er Jahre der letzte Bogen auf der Echternacher Seite zugeschüttet. Am 12.September 1944 wurde die Brücke von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Im Jahr darauf überquerten dann die ersten amerikanischen Soldaten die Sauer. Nach Kriegsende wurde stromaufwärts eine Notbrücke errichtet und 1950 durch einen Neubau der Sauerbrücke ersetzt. Die Statue auf der Brücke stellt den Abt Johannes Bertels (1544-1607) dar, den Verfasser der ersten Geschichte Luxemburgs. Im Schildhaupt des Wappens von Echternacherbrück ist die vierbogige Brücke in stilisierter Form dargestellt. hs

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