Hillesheim. (jtz) Kurz nach fünf Uhr am Montagmorgen, der Marktort erwacht, Regen prasselt herunter, von Eisheiligen keine Spur. Über 200 Personen, bepackt mit Reisetaschen, Wanderstöcken und Musikinstrumenten, eilen zur St. Martins-Pfarrkirche, um den Reisesegen zur 165. Maria-Hilf-Jubiläumswallfahrt nach Koblenz zu erhalten. Der "Hellessemer Jong" Peter Nellessen, der in Kempten im Allgäu wohnt, geht schon zum 21. Mal mit. Dechant Bruno Comes spricht das Segensgebet und wünscht alles Gute auf dem dreitägigen Fußweg nach Koblenz.Schon vor Wochen sorgte Reimund Simonis aus Lissendorf für die Organisation und Sicherheit der Wallfahrt, während Hans Schneider aus Jünkerath die Musikanten zusammensuchte. Die Maria-Hilf-Prozession wird zum Lobe und zur Verherrlichung Gottes und zur Ehre seiner Mutter Maria organisiert. Im Jahre 1759 entstand urkundlich am Wallfahrtsort Koblenz ein einfacher, gemauerter Bildstock mit einer Nische für ein Bild. Auf Befehl des französischen Präfekten musste 1810 das Heiligenhäuschen abgerissen werden. Nach Abzug der Franzosen entstand 1814 eine Kapelle. Am 15. Oktober 1905 erfolgte die Grundsteinlegung für die heutige Wallfahrtskapelle, die am 7. Juni 1907 eingeweiht wurde.

In einem Pilgerbüchlein ist festgelegt, dass die Prozession stets am ersten Wallfahrtstag in Hillesheim beginnt und über Walsdorf, Zilsdorf, Oberehe, Dreis (Pilgermesse und Frühstückspause), Kelberg (Mittagspause) nach Boos führt. Dienstags geht es nach der Pilgermesse über Lind, Kreuznick, Hirten, Mayen nach Ortendung. Am dritten Tag ziehen die Pilger von über Bassenheim, Rübenach, Bubenheim nach Koblenz. Streng ist die Prozessionsordnung, voran das Kreuz, flankiert von zwei Fahnen, Frauen in Zweierreihen, Musikkapelle in Dreierformation und die Männer wieder in zwei Reihen. Unterwegs wird der Rosenkranz gebetet.