Pilgern über Grenzen hinweg

Prüm · Noch in diesem Jahr soll der barrierefreie Pilgerweg von Luxemburg über Prüm bis Eupen der Stiftung des Beda-Instituts eröffnet werden. Ein erster Schritt war die Vernissage mit Kunstwerken von Kindern für die Stationen des Weges in Prüm.

Prüm. Mit einer Vernissage nahm die Stiftung des Beda-Instituts für Europäische Kulturbildung im Konvikt-Haus der Kultur in Prüm den ersten Schritt zur Realisierung des "zeitgemäßen Pilgerweges". Von Ettelbrück in Luxemburg über St. Vith bis Eupen und zurück wird der barrierefreie Weg führen, der im Zeichen der Inklusion von behinderten und nicht behinderten Kindern gestaltet wird. Dabei soll er nicht im Zeichen einer bestimmten Religion stehen, sondern bewusst für alle da sein.
Die Bilder, mit denen die zwölf Stationen gestaltet werden, sind in Kursen der Jugendkunstschule des Beda-Instituts entstanden. Ein kleiner Teil von ihnen ist ab sofort auf den Fluren des Prümer Konvikts ausgestellt. "Wir reden nicht von Inklusion, wir machen sie", sagte die Vorsitzende des Vorstands der Stiftung, Ingeborg Trappe-Butzbach. Denn die Werke sind gleichermaßen von behinderten wie nicht-behinderten Kindern gefertigt worden.
Damit setzt die Stiftung ein Projekt fort, dass 2007 mit einem Pilgerweg für Erwachsene begonnen hatte, der von Eupen nach Luxemburg-Stadt führt. "Der Weg führt über körperliche und geistige Grenzen, aber auch über staatliche", fasste Trappe-Butzbach die Idee zusammen. Ein Flyer zu dem Projekt wird noch erarbeitet, so dass Interessierte weitere Informationen über die verschiedenen Stationen und Wege erfahren können. Bis August dieses Jahres sollen nach derzeitiger Planung alle Stationen des Weges zugänglich sein. Dann wird damit der erste barrierefreie Pilgerweg der Großregion eröffnet, wie Trappe-Butzbach erläuterte.
Seit Jahren widmet sich die private Kunstschule der Integration und Förderung von behinderten Kindern. Seit 2007 besteht, wie Rektor Guido Kirsch verriet, zum Beispiel eine Kooperation mit der Astrid-Lindgren-Förderschule in Prüm. So wird der Chor der Schule von Gesangslehrer Volker Dörffel unterstützt. Auch andere Schulen in der Region und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien kooperieren mit dem Beda-Institut.
Was alles mit den Mitteln der Kunst möglich ist, zeigten die Schüler der Astrid-Lindgren-Förderschule aus Prüm. Mit Chor und vielen Schauspielern führten sie das Singspiel "Noah unterm Regenbogen" auf. Anschließend zeigten die Tanzgruppe und Theater-AG ihr Können. Die Speed-Stacking-Gruppe demonstrierte, was für Kunststücke mit Trinkbechern gemacht werden können. sev

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