Pilzköpfe der besonderen Art

Er stammt aus Overath und ist eine rheinische Frohnatur. Sein Name ist nicht alltäglich und sein Hobby auch nicht. Josef zur Jacobsmühlen wohnt seit 1999 im Eifeldörfchen Reiff und ist passionierter Baumpilzesammler.

 Kleine Wichtel aus großen Pilzen: Baumpilz-Sammler Josef zur Jacobsmühlen mit den lustigen Pilzwichteln seiner Frau. TV-Foto: Elmar Kanz

Kleine Wichtel aus großen Pilzen: Baumpilz-Sammler Josef zur Jacobsmühlen mit den lustigen Pilzwichteln seiner Frau. TV-Foto: Elmar Kanz

Reiff. Begonnen hatte Josef zur Jacobsmühlens Liebe zu den seltsamen Waldgewächsen schon vor 25 Jahren in Overath. "Als Hammerschmied arbeitete ich damals viel im Wald. Was ich beim Anblick der skurrilen Formen und Farbenvielfalt dieser besonderen Pilzart empfand, war schlicht faszinierend", berichtet der passionierte Baumpilzsammler. Schnell hatte er eine beachtliche Sammlung aufzuweisen.Eifel-Pilze haben es ihm angetan

Doch dann kam die Überraschung. Als Josef und Anneliese zur Jacobsmühlen 1999 beschlossen, fortan in der Eifel - "weil es hier schön ist" - ruhig und naturverbunden ihr Rentnerdasein zu genießen, blieb das nicht ohne Auswirkungen auf die Pilzsammlung. Konsequent zog Josef unter alles Bisherige einen Schlussstrich. Nur noch Pilze aus den Eifelwäldern sollten es sein.Vor neun Jahren reifte der Entschluss. Was ist daraus geworden? Einen alten Kuhstall hat Josef zur urigen Pilzgalerie umgebaut. Die Wände zieren zahlreiche besonders schöne Stücke. "Als Treffpunkt für Mitglieder des Wandervereins und andere Naturfreunde haben wir uns gemütlich eingerichtet", sagt Josef. Mit am Tisch sitzen Ehefrau Anneliese und Dieter Hecking, pensionierter Forstamtsrat aus Daleiden und Besitzer einen kleinen Pilzsammlung. Beide, Anneliese und Hecking, sind inzwischen Assistenten des Chef-Sammlers.Das seit 1999 Erreichte kann sich sehen lassen. "Rund 5000 Exponate", sagt Josef. Und Dieter Hecking ergänzt: "Die größte Sammlung dieser Art nördlich der Alpen". Baumpilze sind den Reiffer Experten zufolge für Mensch und Tier in keiner Weise gesundheitsschädlich. Im Gegenteil: Bei zahlreichen Leiden haben sie sich als hilfreich erwiesen. Die Pilze selbst allerdings wählen nur kranke oder schon geschädigte Bäume als ihre Wirtspflanzen. Sie sind ganzjährig im Wald zu finden und wachsen ziemlich schnell. Essen kann man sie natürlich nicht.Seine Frau Anneliese ist der kreative Part der Beziehung. Sie bastelt und modelliert aus den Pilzen die unterschiedlichsten Dinge: wilde Waldtiere, witzige Wichtelmännchen und grandiose Gesichter. Für Josef und den Forstamtsrat sind hingegen die waldpflegerischen Kriterien wichtiger.

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