Pitter

"Piiiiihhtahh", kräht meine liebliche Frau Walburga mit ihrem zarten Stimmchen: "Machs Du mal das Fernseher leiser!" Das war letzte Woche, als ich das Champions-League-Endspiel mit meinen Skatbrüdern geguckt habe. Jawoll, wir sind noch kein sockenstrickender Handarbeitskreis, weil wir einen Eintritt der alles von innen umkrempelnden Stadt Bitburg - ich sage nur Flugplatz GmbH - bislang erfolgreich verhindern konnten.

Also: Meiner Frau ist das Fußballspiel zu laut, mir ist die Stimme meiner Frau - für gewöhnlich meine bessere Hälfte und gutes Gewissen - manchmal auch zu laut, und in Bitburg gibt es eben Leute, denen sind die kleinen Flugzeuge zu laut. So weit, so klar. Was ich nicht verstehe: Obwohl in Bitburg weniger Flugzeuge fliegen als in den Jahren zuvor, gibt es inzwischen mehr Leute, denen die Flugzeuge zu laut sind. Die machen sich in Bitburg jetzt sogar mehr Lärmkummer als in der Zeit, als der große Herr L. noch viel mehr Lärm auf der Landebahn machen wollte, wenn er denn gekonnt hätte. Die Bitburger finden aber, dass der Lärm jetzt eben mehr stört, obwohl er weniger ist, weil er wieder mehr werden könnte, wenn jetzt keiner der Sache endlich ganz den Garaus macht. Und dann kommt noch hinzu, dass der große Lärm in Ordnung gewesen wäre, weil er ja auch Arbeitsplätze gebracht hätte, während der kleine Lärm einfach nur lärmt. Aha! So ganz langsam erschließt sich mir auch, warum das Glockenspiel in der Fußgängerzone stillgelegt wurde: Das hat auch nur Lärm gemacht und keine Arbeitsplätze gebracht. Das immerhin kann man dem Fußball nicht vorwerfen. Also viel Spaß beim DFB-Pokal-Finale - und immer schön mit der Ruhe! Prost, Diese und weitere Kolumnen finden Sie auch im Internet unter www.volksfreund.de/kolumne

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