Kommunen Große Brocken, kleine Brocken

Waxweiler · Waxweiler macht sich an die weitere Entwicklungsarbeit: Die Gemeinde will Gebäude sanieren und plant einen Mehrgenerationenpark an der Prüm.

 Panoramablick auf Waxweiler.

Panoramablick auf Waxweiler.

Foto: Fritz-Peter Linden

Zwei Arztpraxen, eine Apotheke, zwei Museen, eine Grundschule und rund 1200 Einwohner: Waxweiler ist dank seiner guten Infrastruktur als Wohnort beliebt und darüber hinaus touristisch interessant. 2014 wurde das Grundzentrum gemeinsam mit dem weiter westlich gelegenen Verwaltungssitz Arzfeld in das Förderprogramm „Kooperationsverbände Ländliche Zentren – Kleinere Gemeinden und Städte“ des rheinland-pfälzischen Innenministeriums aufgenommen – bis zum Jahr 2022 werden rund 1,1 Millionen Euro Förderung in die Gemeinde fließen, private und öffentliche Vorhaben profitieren von dem Geld.

„Hierbei geht es hauptsächlich um energetische Sanierung“, erklärt Ortsbürgermeister Manfred Groben. Ein halbes Dutzend privater Bauherren hätte das Angebot in den vergangenen  Jahren genutzt und sich mit 25 Prozent der Gesamtkosten fördern lassen. Aktuell seien solche energetischen Maßnahmen auch an öffentlichen Gebäuden geplant, erzählt der Bürgermeister.

„Wir haben einen Sanierungsstau in Sachen Bürgerhaus“, sagt Groben. „Die Haustüre, die Fenster und der Außenputz sind schwer in die Jahre gekommen. Ganz dringend müssen die Dachflächenfenster ausgetauscht werden – die Holzrahmen der Fenster haben in den Jahren seit dem Einbau sehr gelitten.“

Auch das Haus des Gastes, die Anlaufstelle der vielen Touristen, die Waxweiler jährlich besuchen, hat Sanierungsbedarf. Die Tourist-Info ist in einem ehemaligen Gasthaus untergebracht, das in den Jahren 1987 und 1988 umgebaut wurde. „Das Haus wird mit Nachtspeicheröfen geheizt. Energetisch ist das nicht zielführend und außerdem teuer,“ sagt Groben. Die Gemeinde prüfe die Möglichkeit, eine Gastherme installieren zu lassen.

Die größten Brocken, die noch in diesem Jahr angegangen werden, sind der Bau eines Mehrgenerationenparks im Bereich des Freibads samt einem barrierefreien Zugang, und die Umstrukturierung des Geländes der ehemaligen Minigolfanlage. „Das Büro Reihsner in Wittlich wird im Frühjahr die Pläne dazu vorlegen“, sagt Manfred Groben. Auf dem Platz sollen Ruhebänke, eine Kletterwand, eine Kinderseilbahn und ein Basketballspielfeld entstehen, es sind Ladestationen für E-Bikes geplant, sowie zusätzliche Parkplätze. „Im Sommer wollen wir die Aufträge vergeben, die Umsetzung muss bis Ende des Jahres erfolgt sein.“ Die Kosten sind noch nicht ermittelt, das Vorhaben soll vom Naturpark Südeifel zu drei Vierteln und von der VG zu einem Viertel gefördert werden.

Waxweiler kann, so wie es Arzfeld mit seinem Projekt „Neue Ortsmitte“ bereits vorgemacht hat (TV von Montag), eine Aufstockung des Fördergelds aus dem Programm „Kooperationsverbände Ländliche Zentren – Kleinere Gemeinden und Städte“ erreichen. Von Seiten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) heißt es dazu: „Die anvisierten Maßnahmen der Ortsgemeinde sind derzeit zwar durch den in Aussicht gestellten Gesamtzuwendungsbetrag gedeckt.“ Doch bei Bedarf könne Waxweiler auf der Grundlage konkreter Projekte und Kostenschätzungen eine Fördermittelerhöhung über die ADD beim Ministerium des Innern und für Sport beantragen, schreibt die Behörde.

 Ortsbürgermeister Manfred Groben vor dem Gelände, auf dem der Mehrgenerationenpark Waxweiler entstehen soll.

Ortsbürgermeister Manfred Groben vor dem Gelände, auf dem der Mehrgenerationenpark Waxweiler entstehen soll.

Foto: Vladimir Nowakowski

Für die Ortsgemeinde sei dies ein Segen, sagt Bürgermeister Groben. „Die finanzielle Unterstützung, die wir mit der Städtebauförderung genossen haben, ist weggebrochen – das Programm ist ausgelaufen.“ Mit den neuen Möglichkeiten zur Förderung von Projekten könne man in Waxweiler weitermachen.

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