Planer sehen schwarz für die Kölner Straße in Bitburg - Sanierung der L 32 erst für 2018 geplant

Bitburg · Der Zustand der L 32 wird von Jahr zu Jahr schlechter. Trotzdem wird die Verkehrsader erst 2018 saniert. Warum?

 Hach, wie romantisch: Mit etwas Fantasie sieht das Schlagloch auf dem Bild ganz unten aus wie ein Herz. Auch sonst finden sich auf der Kölner Straße Risse und Krater in allen möglichen Formen. TV-Fotos(3): Christian Altmayer

Hach, wie romantisch: Mit etwas Fantasie sieht das Schlagloch auf dem Bild ganz unten aus wie ein Herz. Auch sonst finden sich auf der Kölner Straße Risse und Krater in allen möglichen Formen. TV-Fotos(3): Christian Altmayer

Foto: (e_bit )

Tausende Reifen rollen täglich über die Kölner Straße. Sie fressen Löcher, Furchen und Risse in den Asphalt der L 32, die am Finanzamt und der St. Martin Schule vorbei in die Bitburger Innenstadt führt. Viele, die aus Wittlich oder Prüm kommen, holpern über die Strecke. Sie ist eine der meistbefahrenen in der Stadt, und ihre Verfassung wird immer schlechter. Auch die Gehwege sind an vielen Stellen eingebrochen.

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"Einen roten Zustand", nennt Harald Enders das. Und der sei schon länger bekannt, so der Leiter des Landesbetriebs für Mobilität (LBM). Also muss jetzt, so schnell es geht, gehandelt werden, oder?
Das sieht man beim LBM anders. Die Planer wollen den Ausbau der Kölner Straße zwar angehen. Die Bauarbeiten zwischen dem Ortseingang Nattenheim und dem Amtsgericht Bitburg sollen aber erst im nächsten Jahr beginnen. Dabei war das Geld für die Sanierung, satte 550 000 Euro, im Landesstraßenbauprogramm schon für 2017 ausgewiesen. Warum also die Verzögerung?

Das hat laut Enders verschiedene Gründe: Zum einen liege noch kein Baurecht vor. "Etliche Anlieger" hätten ihre Erlaubnis noch nicht erteilt. Außerdem gebe es in diesem Jahr schon genügend Baustellen in Bitburg (der TV berichtete) - unter anderem am Kreisverkehr an der B 50. Wenn jetzt noch die Kölner Straße aufgerissen würde, hätte das "Beeinträchtigungen des Verkehrsflusses im gesamten Stadtgebiet" zur Folge.
Offenbar wird das Ganze auch teurer als geplant. "Im Augenblick rechnen wir mit 650 000 Euro", sagt Enders. Also 100 000 mehr als veranschlagt. Mit diesem Geld soll einiges getan werden: Nicht nur die Fahrbahn wird saniert, auch neue Gehwege und Kanäle müssen her samt Hausanschlüssen für Wasser und Strom. Außerdem soll der Straßenrand bepflanzt werden, "natürlich nach Absprache mit den Anwohnern".

Die werden ab Frühjahr 2018 wohl weniger Probleme mit Bäumen vor dem Fenster als mit dem Stau vor der Haustür haben, mit dem Hupen, dem Röhren der Motoren und allem, was dazugehört.
Im Moment bilden sich hier nur selten Autoschlangen. Es wird gerast. Beim Rein- und Rausfahren aus der Stadt hält sich kaum jemand an Tempo 50. Verschwenkungen oder Fahrbahnverengungen seien aber trotzdem nicht geplant, sagt Enders: Dafür sei die Straße zu schmal und zu wichtig für den Zustrom nach Bitburg.

Der wird - wenn die Bagger erstmal rollen - über die L 32 zum Erliegen kommen. Denn gearbeitet werden kann nur unter Vollsperrung. Wer dort wohnt, muss natürlich trotzdem durchgelassen werden. Das werde die Arbeiten weiter verzögern, schätzt Enders. Vor dem Frühsommer 2019 rechnet er jedenfalls nicht mit einem Abschluss. Aber bis dahin ist es ja noch eine Weile hin. Zuerst muss man mal anfangen.KommentarMeinung

Planer sehen schwarz für die Kölner Straße in Bitburg - Sanierung der L 32 erst für 2018 geplant
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Planer sehen schwarz für die Kölner Straße in Bitburg - Sanierung der L 32 erst für 2018 geplant
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Gut geplant ist halb gewonnen
Den Ausbau der Kölner Straße ins nächste Jahr zu verschieben, ist klug. Wer sich Straßen in Frankreich oder Osteuropa ansieht, weiß: Über die L 32 können noch jahrelang Autos brettern, bevor es heikel wird. Der LBM kann sich also Zeit lassen. Vor allem, wenn man bedenkt, dass mit dem Neubau des Kreisverkehrs an der B 50 eine weitere Baustelle den Weg nach Bitburg erschwert. Ein guter Planer weiß eben´: Das Verkehrsnetz ist wie der menschliche Körper. Wenn zu viele Adern zugesetzt sind, kommt es zum Infarkt. Und kein Bitburger will jeden Tag kostbare Minuten im Stau verschwenden. Hier hat der Landesbetrieb also gut geplant. Das kann man ruhig mal hervorheben. Vor allem in Zeiten, in denen vielerorts über gefühltes oder reales Versagen der Behörden geklagt wird. c.altmayer@volksfreund.de

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