Platz ohne Ende in Bitburgs Westen

BITBURG. Schotterparkplatz und klotzige Fassaden: Der Bitburger Beda-Platz soll sein Aussehen verändern. Städtplaner und Stadt haben dazu ein Konzept entwickelt. Doch bisher hapert es an der Umsetzung.

Möchten Sie am Beda-Platz wohnen? Die wenigstens werden wohl diese Frage bejahen. Zu sehr drängen sich beim Begriff Beda-Platz Worte wie Beton-Wüste, seelenloser Parkplatz oder klotzige Fassaden auf. Das Image des Platzes ist schlecht. Wahrlich keine hübsche Visitenkarte für die ganze Stadt. Und wird auch mittelfristig so bleiben. Dabei ist der Beda-Platz alles andere als ein billiges Pflaster. 300 bis 400 Euro werden derzeit in diesem Bereich pro Quadratmeter Land bezahlt. Noch teurer ist es nur in den guten Lagen der Fußgängerzone, wo auch schon Mal 500 Euro verlangt werden. "Die Gelände sind bis auf kleine Ausnahmen alle nicht in öffentlicher Hand", sagt Stadtplaner Klaus Zimmermann über die Situation auf dem Platz zwischen Haus Beda und Kreissparkasse. Damit sind der Stadt die Hände gebunden. Sie muss auf das Engagement der Grundstückseigentümer hoffen und hat ihre Hausaufgaben gemacht: Der Bereich um den Beda-Platz ist Sanierungsgebiet. Dadurch besteht die Möglichkeit, Investoren mit Zuschüssen aus dem Topf der Stadtsanierung unter die bauwilligen Arme zu greifen. "Was dem Platz fehlt, ist eine Einrahmung", sagt Bürgermeister Joachim Streit und verweist auf den Rahmenplan für den Beda-Platz aus dem Jahr 1997. Der wurde damals den Grundstückseigentümern vorgestellt, sieht eine Entwicklung des Bereiches vor und wartet auf Umsetzung. Fünf markante Punkte haben die Stadtplaner herausgearbeitet, die den Beda-Platz lebenswert und liebenswert machen sollen. Doch passiert ist seit 1997 wenig. Einzig in der unteren Gartenstraße wurden vor Jahren Häuser abgerissen. Seitdem werden Fahrzeuge auf dem wohl teuersten Parkplatz Bitburgs abgestellt. Bis Ende 2005 müssen die Besitzer ein Gebäude erstellt haben, da sonst die Zuschüsse für den Abriss von der Stadt zurück gefordert werden können. Friedhelm Schneider, einer der vier Grundstückseigentümer, ist zuversichtlich, dass gebaut werden kann. "Erst muss aber der Bebauungsplan Rechtskraft erhalten." Ist diese Klippe umschifft, soll ein Wohn- und Geschäftshaus auf dem insgesamt rund 1800 Quadratmeter großen Areal entstehen. Ein weiterer Ansatzpunkt für die Entwicklung des Platzes ist der Bereich des ehemaligen Aldi-Markts. Seit dem Wegzug des Discounters steht das Gebäude im Stil "billig und passt überall nicht so recht hin" leer. Ein neuer Nutzer ist nicht in Sicht. Und eigentlich - so könnten es sich die Planer vorstellen - muss dieses Gebäude im Zusammenhang mit der Kreissparkassen-Zentrale gesehen werden. Auch bei der Kreissparkasse hat man sich bereits Gedanken gemacht, wie der Beda-Platz aussehen könnte. Konkrete Beschlüsse über einen möglichen Umbau der Filiale gibt es aber noch nicht. Geschehen muss zudem etwas in den Bereichen ehemaliges Gelände Firma Elsen (heute Parkplatz), dem Schommer-Gelände in der Beda-Straße, im Bereich des ehemaligen Bankvereins, dem Köster-Gebäude und an den mit Gelenkbauten zu füllenden Grundstücken im Bereich des neuen Parkhauses in der Neuerburger Straße. Gerade im nördlichen Platz-Bereich, so meinen Planer und Stadt, müsse es mehr fußläufige Verbindungen zur Trierer Straße/Fußgängerzone geben. Ziel des Rahmenplans ist die Nachverdichtung des ehemals landwirtschaftlich geprägten westlichen Stadtrands Bitburgs. Falls dieses Unterfangen gelingt, könnte auch die bisher nur auf dem Papier bestehende Vision von luxuriösen Stadthäusern im Bereich Brodenhecks Garten wahr werden. Zuvor muss aber noch viel gebaut werden, damit der Beda-Platz nicht mehr mit Begriffen wie Beton-Wüste, seelenloser Parkplatz oder klotzigen Fassaden in Verbindung gebracht wird.

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