Wirtschaft Pleite bei Eifeler Busunternehmen Axel Tücks: Betrieb soll fortgeführt werden

Prüm/Essen · Insolvenzverwalter Rolf Weidmann will den Geschäftsbetrieb des Prümer Unternehmens fortführen.

Pleite bei Eifeler Busunternehmen Axel Tücks: Betrieb soll fortgeführt werden
Foto: Fritz-Peter Linden

Es soll weitergehen bei der Axel Tücks GmbH aus Prüm: Das ist das Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalters Rolf Weidmann von der Kanzlei Görg in Köln.

Das Eifeler Unternehmen ist zusammen mit seiner Dachgesellschaft, der britischen Metropolitan European Transports (MET) mit Sitz in Essen, in die Insolvenz geraten (TV von gestern). Die Briten hatten den Eifeler Betrieb im Jahr 2011 gekauft.

Wie Weidmann am Dienstag gegenüber dem TV mitteilt, sei das Insolvenzgeld für die Monate April, Mai und Juni vorfinanziert, „die Löhne und Gehälter somit abgesichert“.

Der Insolvenzantrag „wegen drohender Zahlungsunfähigkeit“ sei geboten gewesen, nachdem die Muttergesellschaft und Allein-Gesellschafterin MET am Donnerstag, 2. Mai, Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Essen gestellt hatte.

Die Axel Tücks GmbH erwirtschaftete nach Angaben des Insolvenzverwalters zuletzt mit ihren gut 130 Beschäftigten und 170 Fahrzeugen einen Jahresumsatz von knapp 5,5 Millionen Euro. Das waren mehr als zwei Millionen Euro weniger als noch im Jahr 2017.

Das Prümer Unternehmen bedient den öffentlichen Personennah- und Schülerverkehr im Rheinland, der Vulkaneifel, dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und in den Landkreisen Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Neuwied und Koblenz.

Das anstehende Verfahren soll nicht aufgeteilt werden: „Durch das Konzerninsolvenzrecht können wir im Interesse der Gläubiger die wirtschaftliche Einheit des Konzerns zusammenhalten und die anfallenden Verfahrenskosten durch die Konzentration auf einen bestellten Verwalter reduzieren“, sagt Weidmann.

In den kommenden Tagen und Wochen wolle er den Geschäftsbetrieb des Prümer Busunternehmens „stabilisieren und weiterführen“ und dazu mit den Auftraggebern und Kunden sprechen, sagt Rolf Weidmann.

„Es gilt, deren Ansprüche und Erwartungen mit dem Leistungsvermögen der Axel Tücks GmbH abzugleichen und bei Bedarf entsprechend anzupassen. Je zügiger wir eine verlässliche Perspektive erkennen können, desto besser werden die Chancen auf eine Sanierung des Unternehmens.“

Die ebenfalls zur MET-Gruppe gehörende BRH Viabus GmbH mit Sitz in Speyer – die in den vergangenen Jahren auch einen Geschäftsführer für das Prümer Unternehmen eingesetzt hatte – sei von der Pleite nicht betroffen: Das Unternehmen aus der Pfalz handle und wirtschafte „unverändert autark und unabhängig“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter.

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