Plütscheid neben Australien

NEUERBURG. (dab) Bei ihm im Keller stapeln sich Kopfbedeckungen und Uniformen: Norbert Klinkhammer aus Neuerburg ist schon seit 35 Jahren Sammler.

Der Mützensammler Norbert Klinkhammer - am Dienstag brachte sogar die ARD einen Beitrag über den Neuerburger Malermeister und seine Sammlerleidenschaft. Für Klinkhammer war es nicht der erste Auftritt in den Medien: "Mit einem Malerkollegen hatte ich vor vielen Jahren mal über mein Hobby gesprochen", erzählt Klinkhammer. "Und das bekam zufälligerweise ein Journalist mit." Seitdem haben ein halbes Dutzend Fernsehsender, mehrere Radiosender und eine deutsche Straßenverkaufszeitung schon über ihn berichtet. Mit dem Sammeln begonnen hat Klinkhammer Ende der 1960er Jahre. "Ich habe damals die Hauptrolle im ,Hauptmann von Köpenick‘ gespielt", erinnert sich Klinkhammer. "In dem Stück wurden sehr viele Mützen gebraucht. Und da habe ich mir überlegt, die einfach mal zu sammeln." Mittlerweile sind es 498 Kopfbedeckungen und 171 Uniformen, die Klinkhammer in seinem Keller aufbewahrt. Die neueste kam am vergangenen Freitag hinzu: ein Schutzhelm von einer Talsperre in Luxemburg. Er hat seinen Platz gefunden neben Helmen aus der Kaiserzeit, dem Dritten Reich und Kopfbedeckungen aus der heutigen Zeit, neben Postmützen, Pilotenkappen und Feuerwehrhelmen. Ein Helm von der Feuerwehr aus Plütscheid ist dabei, genauso wie ein Militärhut aus Australien. Uniformen von der Bundeswehr hängen neben den Uniformen aus der DDR: "Jede Mütze und jede Uniform hat ihre eigene Geschichte." Sein größter Stolz ist ein echtes Mützchen vom Papst. "Das habe ich als Lohn bekommen, weil ich seit 25 Jahren in Neuerburg als Nikolaus durch die Stadt gehe", sagt Klinkhammer. Und da er seinen Verdienst jedes Jahr an ein Waisenhaus in Südafrika spendet, hat sich der Vatikan mit dem Papst-Mützchen bei ihm bedankt. Neue Ziele hat sich Norbert Klinkhammer aber schon gesetzt: "Ich will die verschiedenen Königshäuser mal anschreiben. Mehr als nein sagen können die ja schließlich nicht." Sein größter Traum bleibt aber ein eigenes Museum. "Ich will die ganzen Sachen der Nachwelt erhalten. Und mit einem Museum hätte ich auch als Rentner noch was zu tun", sagt er.

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