Polizei fahndet nach Personal

BITBURG/PRÜM/DAUN. Um die Ausstattung der Polizeiinspektionen in der Eifel ist zwischen SPD und CDU erneut ein heftiger Streit entbrannt. Laut CDU-MdL Herbert Schneiders (Daun) ist die Ankündigung der SPD-Abgeordneten Monika Fink, wonach zehn Beamte noch in diesem Jahr die Eifel-Reviere verstärken sollen, falsch. Gleichzeitig stellt das Polizeipräsidium Trier acht zusätzliche Kräfte in Aussicht.

In der Debatte um die personelle Ausstattung von Polizeiinspektionen in der Eifel fährt die CDU schweres Geschütz auf. Der Landtagsabgeordnete Herbert Schneiders hat die neuen Zahlen aus Mainz inzwischen als "billige Trickserei" bezeichnet. "Wenn ich lediglich die Neueinstellungen zu einem schon verdrehten Ist-Zustand dazurechne - ohne aber die gleichzeitigen Abgänge wie Pensionierungen abzuziehen - entsteht eine Schönfärberei, die keinen einzigen Verbrecher fängt", schimpfte der Dauner Unionspolitiker. Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Aussage der SPD-Landtagsabgeordneten Monika Fink, die in der vergangenen Woche zehn zusätzliche Beamte für die Inspektionen Bitburg, Prüm und Daun angekündigt hatte (der TV berichtete). Auf Nachfrage behauptete die Politikerin gestern, sie habe nie von zusätzlichem Personal gesprochen, sondern nur von Beamten, die der Eifel demnächst zugewiesen würden. "Ich weiß doch nicht, wer krank ist und wer in Rente geht", sagte Fink. Der Sprecher des Mainzer Innenministeriums, Eric Schaefer, betonte unterdessen am Mittwoch, der Bereich des Polizeipräsidiums Trier sei "über Gebühr" bedient worden. 30 Beamte würden in diesem Jahr zugewiesen. Dies seien 13 mehr, als in Pension gingen. Laut Monika Peters, Sprecherin des Polizeipräsidiums Trier, sieht die derzeitige Planung vor, die Eifel-Inspektionen mit insgesamt acht zusätzlichen Beamten für den Wechselschichtdienst auszustatten. Demnach solle einer nach Prüm, vier plane man für Bitburg ein und drei für Daun. Diese Polizisten seien nicht dazu vorgesehen, Abgänge zu kompensieren. Es handele sich dabei in der Tat um zusätzliche Kräfte.Der Frust in der Eifel sitzt tief

Zurückhaltend gab sich der Prümer Inspektionschef Werner Lorsy: "Ich kann das alles weder bestätigen noch dementieren." Der stellvertretende Bitburger Inspektionsleiter Harald Weber wollte sich gar nicht äußern. Auch dessen Dauner Pendant Werner Müllen machte dicht. TV-Informationen, wonach in der Vulkaneifel-Inspektion trotz der drei zusätzlichen Beamten der dramatische Fehlbedarf damit aber noch längst nicht kompensiert sei, ließ Müllen ebenfalls unkommentiert. Insgesamt scheint der Frust der Beamten in der Eifel jedoch ziemlich tief zu sitzen. So berichtet der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen, dass sich etliche Polizisten, die um die fachlichen Hintergründe wüssten, "veräppelt" fühlten. Vor dem Hintergrund der Panzerknacker-Aktivität hat Billen Innenminister Karl Peter Bruch inzwischen darum gebeten, "fest angestellte, schichtdienstfähige Beamte" in den Inspektionen Bitburg und Prüm einzusetzen. Kurzfristig wäre eine Erhöhung des Personalbestands durch den Einsatz von Bereitschaftskräften möglich. Herbert Schneiders, Chef des Arbeitskreises Innere Sicherheit im CDU-Bezirk Trier, beschrieb die Lage unterdessen drastischer: "Wenn das Tischtuch zu kurz ist, dann nützt auch kein Ziehen. Die zugesagten Rotationskräfte werden andernorts abgezogen." Die Botschaft des Polizeipräsidiums, acht zusätzliche Beamte in die Eifel zu entsenden, lässt ihn derweil kalt: "Selbst das bedeutet noch lange nicht das Auffüllen eines Mankos."

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