Polizei schnappt Einbrecherbande in Prüm-Dausfeld - Tatverdächtige aus Prüm und Umgebung (Update)

Prüm · Bei einem Einsatz am späten Montagabend im Prümer Stadtteil Dausfeld hat die Polizei eine Einbrecherbande geschnappt. Sechs junge Männer, alle aus Prüm und Nachbarorten, waren gegen 22 Uhr in den Profi-Point-Baumarkt eingedrungen. Kurz darauf waren fünf von ihnen verhaftet. Ein weiterer, geflohener Komplize stellte sich am Dienstagabend, weil ihm die Polizisten schon auf der Spur waren.

Zugriff am späten Montagabend: Fünf Einbrecher hat die Polizei bei einem Großeinsatz in Prüm-Dausfeld auf frischer Tat geschnappt. Tatort: Der Profi-Point-Baumarkt. Der Markt war zu dieser Zeit bereits geschlossen, Mitarbeiter oder Kunden befanden sich nicht im Gebäude.

Die Einbrecher, so teilt die Polizei am Mittwoch mit, hatten es vor allem auf hochwertige Elektrowerkzeuge abgesehen - und die Geräte vor dem Markt schon "zum Abtransport bereitgelegt". Dazu kamen sie aber nicht mehr: Während des Verladens der Beute erfolgte der Zugriff. Fünf Männer wurden verhaftet, der sechste konnte zunächst fliehen. Im Einsatz: Beamte der Kriminalpolizei Wittlich, Spezialeinsatzkräfte und Kollegen der Inspektionen Bitburg, Prüm und Daun. Trotz der Dramatik des Einsatzes, bei dem die Beamten zwei Signalschüsse abgaben: Verletzt wurde niemand.
Nicht die einzige Straftat

Der getürmte Komplize war dann auch bald dingfest gemacht: Er stellte sich am Dienstagabend den Beamten der Inspektion Prüm, nachdem ihm die Polizisten bereits ganz nah auf den Fersen gewesen waren. Das war auch der Grund, weshalb die Behörden nicht bereits am Dienstag mit Informationen an die Öffentlichkeit gegangen seien, sagt Uwe Konz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Trier.

"Noch in der Nacht und am frühen Morgen wurden die Wohnungen der Tatverdächtigen durchsucht und Beweismittel sichergestellt", teilt Peter Hundeck, Sprecher der Kripo Wittlich, am Mittwoch mit.

Die sechs Verdächtigen sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Und der Einbruch in Dausfeld ist vermutlich nicht der Einzige, der ihnen vorgeworfen werden dürfte. Die Männer stünden im Verdacht, "für eine Vielzahl von Einbrüchen" verantwortlich zu sein, die seit Januar in der gesamten Westeifel verübt worden waren - in Kindergärten, Schulen und Gewerbebetrieben. Aufgrund gleichartiger Vorgehensweisen "und nach Auswertung gesicherter Spuren sowie weiterer Ermittlungen ergab sich ein Tatzusammenhang und letztlich einen Tatverdacht gegen den jetzt festgenommenen Personenkreis", heißt es in der Pressemitteilung der Kripo.

Die Verhafteten, zwischen 17 und 23 Jahre alt, stammen nicht aus dem Ausland, sondern aus Prüm sowie einigen Nachbarorten, einige von ihnen bezeichnet Hundeck als alteingesessen: "Das sind wirklich Leute, die hier wohnen und die hier auf dumme Gedanken gekommen sind."

Nicht nur dem am Dienstag noch Flüchtigen, sondern der ganzen Gruppe sei die Polizei schon länger auf der Spur gewesen, sagt Peter Hundeck. Deshalb waren die Beamten dann am Montag auch zur richtigen Zeit an Ort und Stelle.
Im Gewerbegebiet wurden Mitarbeiter von Grohmann Engineering Zeugen der Aktion, die abends noch im Unternehmen waren. Darunter Ludwig Mertes aus Birresborn im Kreis Vulkaneifel: Er sei am Montag in der Spätschicht gewesen. "Da haben Kollegen aus der Fräserei Schüsse gehört und dann gesagt: ,Da liegen zwei am Boden‘. Die waren festgenommen worden."

Überall in den Straßen sei Polizei gewesen, viele der Beamten vermummt, sagt Ludwig Mertes. "Ich muss sagen: Ich war froh, als ich weg war. Das muss man nicht haben." Andere waren froh, dass sie erst gar nicht dagewesen waren - wie Inna Daus, Mitarbeiterin im Baumarkt: "Das ist auch gut so", sagt sie.

Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy - sie wohnt in Dausfeld, allerdings ohne Blick auf das Gewerbegebiet - hatte am Abend Blaulicht in ihrer Straße bemerkt: "Aber wir wussten ja nicht, ob es nicht vielleicht auch ein Krankenwagen war."

"Wir sind jetzt noch dabei, den Schaden zu fixieren und festzustellen, was alles entwendet wurde", sagt Marktinhaber Matthias Willems. Beschädigt wurden unter anderem der Zaun rund um die Gebäude, eine Toranlage, und im Inneren seien Warenträger (Ständer und Regale) und Maschinen in Mitleidenschaft gezogen worden, weil die Täter die Geräte aus den Befestigungen gerissen hatten. Beziffern könne man den Schaden derzeit noch nicht.

Die Zusammenarbeit mit der Kripo Wittlich und den Beamten der Inspektion Prüm sei hervorragend gewesen, sagt Willems. Auch wenn alles lange dauerte: Er sei erst gegen 3.30 Uhr am Dienstagmorgen nach Hause gekommen.
Ergebnis: ein richtig dicker Erfolg für die Ermittler. Was aber nicht heißt, dass die Einbrüche aufhören werden. Denn gestern meldete die Polizei Prüm, dass Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch in der Schönecker Teichstraße ein Fenster des Döner-Imbisses aufgehebelt haben. Allerdings machten sie sich ohne Beute davon.

Zeugen sind gebeten, sich unter Telefon 06551/9420 bei der Inspektion Prüm zu melden.

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