Fünf Heranwachsende erlauben sich in Bitburg einen schlechten Scherz Einbruch ins Housinggelände

Bitburg · Die Polizei stellte fünf Heranwachsende, die nahe des neuen DRK-Lagers in Bitburg in ein hoch gesichertes Areal eingestiegen sind – und direkt festgenommen wurden.

 Nahe des neuen Rot-Kreuz-Zentrums in der ehemaligen Commissary in der Bitburger Housing sind fünf Jugendliche auf das Gelände eingedrungen.

Nahe des neuen Rot-Kreuz-Zentrums in der ehemaligen Commissary in der Bitburger Housing sind fünf Jugendliche auf das Gelände eingedrungen.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

(de) Das Material ist wichtig. Für manche lebensnotwendig. Schutzausrüstungen – ob Masken, Anzüge, Brillen oder Handschuhe. Was es an Vorrat gibt, wird von Eifelkreis und dem DRK-Kreisverband Bitburg-Prüm zentral in einem hoch geschützten Trakt der neuen Corona-Sichtungsstelle in der Bitburger Housing gelagert.

Kaum ging die neue Sichtungsstelle am Freitag erstmals in Betrieb (der TV berichtete), fühlte sich eine Handvoll Heranwachsender in der Nacht offenbar motiviert, in einen Bereich gleich neben dem eigens noch mal zusätzlich abgesichertem DRK-Stützpunkt einzudringen. Ohne Erfolg, denn die Gruppe wurde gleich von der Polizei gestellt. Aber allein dieser Versuch macht auch Bitburgs Polizei-Chef Christian Hamm fassungslos.

„Eben weil es so verheerend auf dem Weltmarkt aussieht, was Schutzausrüstungen angeht, sollten wir uns alle glücklich schätzen, dass wir dank des Roten Kreuzes und unseres Landrats ein Vorratslager haben, mit dem die Versorgung im Eifelkreis sichergestellt werden kann“, sagt Hamm.

Ob die Gruppe es auf Schutzausrüstungen abgesehen hatte oder sich einen Streich erlauben wollte, ist bisher offen. Die vier Jungen und das eine Mädchen waren nach ihrer Festnahme eher kleinlaut. Was die Halbwüchsigen nicht erwartet haben: Das komplette Housing­gelände insgesamt und der neue DRK-Bereich im Besonderen werden überwacht. Unter anderem mit einem Video-System, das auf Bewegung reagiert.

Damit ließ sich dann zweifelsfrei nachweisen, dass diese Gruppe, wie Hamm bestätigt, in das Housing­gelände eingedrungen ist. Das Alarmsystem habe dann sofort angeschlagen, die Beamten rückten aus – und stellten die Gruppe auf neutralem Grund und Boden. „Die wollten erst noch leugnen, dass sie überhaupt auf dem Housingareal waren“, sagt Hamm. Doch angesichts der Beweislast, war das den Eindringlingen schnell vergangen.

Unabhängig davon, ob ihnen auch noch nachgewiesen werden kann, es auf das DRK-Lager abgesehen zu haben, kommt die Gruppe nicht ungestraft davon. „Die hatten da definitiv nichts zu suchen. Wir ermitteln wegen Hausfriedensbruch in erster Linie“, sagt Hamm. Dafür allein ist ein Strafmaß von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr möglich. Hinzu kommt: Die Jugendlichen haben auch gegen das geltende Kontaktverbot verstoßen, was mit einem Bußgeld von 200 Euro geahndet werden kann.

„Wenn wir den Versuch eines besonders schweren Einbruchs nachweisen können, sind drei bis zehn Jahre Haft drin“, sagt Hamm. Ein Fall von besonders schwerem Einbruch läge vor, wenn klar wäre, dass die Gruppe nicht nur auf das Housing­gelände einsteigen wollte, sondern es auf das DRK-Lager abgesehen hätte. Von weiteren derartigen Versuchen rät die Polizei aber allen Gelangweilten und Kriminellen ab.

„Dieses Gelände ist ohnehin schon überwacht und stark gesichert. Für den DRK-Bereich gelten noch mal besondere Schutzmaßnahmen“, sagt Hamm. Über die Maßnahmen sagt er im Detail nichts. Nur so viel: „Hier trifft man auf eine starke Polizei.“

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