Ponyreiten und großer Sport

Dockendorf · Pferde so weit das Auge reicht. Die Vierbeiner haben im Mittelpunkt gestanden bei den 17. Dockendorfer Reitertagen - selbst die Buchsbäumchen am Eingang zum Gastronomiezelt sind in Pferdeform gebracht. Tausende Besucher verfolgten die spannenden Wettkämpfe, die zu den sportlich anspruchsvollsten in der Region gehören. Höhepunkte waren der Sprung über die Mauer und der "Große Preis der Eifel".

Dockendorf. Anne strahlt. Die Vierjährige sitzt auf Ella. Ganz brav geht die Ponystute, geführt von Nadia Hartmann, an tobenden Kindern, der Hüpfburg und dem Karussell vorbei. "Wir sind täglich hier", sagt Annes Mutter Carmen Billen (35) aus Dockendorf. "Wir essen hier, trinken etwas und gucken Pferde. Für das Kind ist es eine Abwechslung." Denn es gibt noch Kinderschminken, Farbschleuder und für die ganze Familie Fahrten mit dem Planwagen, die Martin Winter aus Feilsdorf ebenso anbietet wie das Ponyreiten.
"Mein Mann ist heute ständig unterwegs", sagt Gisela Winter. Seit Beginn der 17. Dockendorfer Reitertage am Mittwoch fahre er. "Am Donnerstag waren 80 Kinder aus der Grundschule Wolsfeld hier." Zudem besuchten sie den Rote-Kreuz-Bus, Tierarzt, Schmied und die Stallzelte. Sechs Stück für insgesamt 250 Pferde sind es - das größte ist knapp 180 Meter lang. Unzählige Hänger und große Transporter stehen auf der Wiese entlang der Straße, die seit Mittwoch gesperrt ist. Dort gehen Reiter mit ihren Pferden zu Abreite- und Turnierplatz, laufen Zuschauer.
"Wir haben hier seit Mittwoch durchgehend Betrieb", sagt Thomas Peters, der mit seiner Familie das Turnier organisiert. Nur am Donnerstag seien wegen des Regens weniger Zuschauer gekommen. Dafür war abends bei der Fußballübertragung das Gastronomiezelt voll. Knapp 200 Reiter gehen insgesamt mehr als 1500 Mal an den Start. Rund 100 Helfer seien im Einsatz, sagt Peters, als Parcoursdienst, in der Gastronomie, bei der Organisation. Die sei super, meint Springreiter Andre Stude (29), der mit fünf Pferden aus Zwickau angereist ist. Das lohnt sich, denn der 29-Jährige wird mit einem grandiosen schnellen Ritt auf Fine Lady mit dem "Großen Preis der Eifel" belohnt. Knapp 60 Reiter aus ganz Deutschland, dem benachbarten Ausland, aber auch Brasilien, Katar und Haiti, sind am Start des Drei-Sterne-S-Springens mit Hindernissen von 1,50 Metern Höhe und 1,70 Metern Breite. Rund 2000 Zuschauer feuern immer wieder Reiter und Pferd zu Höchstleistungen an.
Um so ein spannendes Finale zu sehen ist André Lichte (30) extra aus Mainz hierhin gefahren - als Zuschauer. "Der Große Preis der Eifel` reizt mich, da lohnt es sich, 180 Kilometer weit herzufahren." Beim Mächtigkeitsspringen über eine Mauer am Samstagabend ist kein Platz mehr frei, viele der knapp 4000 Gäste stehen. Publikumsliebling ist Marcel Ewen aus Luxemburg - 190 Meter hoch springt er mit Orgueil Fontaine: Platz fünf. Immerhin vier Paare überwinden zwei Meter - nur Tobias Meyer (Augsburg) schafft die 2,10 Meter.
Nicht ganz so hoch, 1,40 Meter, sind die Hindernisse beim Finale der Nachwuchsreiter-Prüfung. "Mein Sohn Niklas ist im Stechen dabei. Die U-25-Tour ist sehr interessant für ihn", freut sich Manuela Körner-Betz (41) aus Limbach im Saarland. Der mit 14 Jahren Jüngste im Starterfeld wird am Ende Fünfter. Das Turnier hier sei "super toll organisiert. Und die Atmosphäre ist genial. Wir werden wiederkommen!"
mehi

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