Porzellanhaus Schönhofen feiert das 50-jährige Bestehen Der Einzelhandel muss flexibel sein

Bitburg · Eigentlich sollte schon im Frühjahr groß gefeiert werden, dann kam eine Pandemie dazwischen. Doch unter den Tisch will das Team des Traditionsbetriebs das Jubiläum nicht fallen lassen.

 Immer ein offenes Auge für schöne Dinge: Doris Denzer.

Immer ein offenes Auge für schöne Dinge: Doris Denzer.

Foto: TV/Frank Auffenberg

(aff) Corona hat den Einzelhandel gut durchgeschüttelt. Fast jeder Gewerbetreibende musste im Frühjahr die Pläne für das weitere Jahr über den Haufen werfen, auch Doris Denzer, Inhaberin des Porzellanhauses Schönhofen: „Wir wollten im Frühjahr unser 50-Jähriges feiern, dann kam alles anders.“ Nun, sei man auf die neue Situation eingestellt und die Zeit zum Nachfeiern da.

„Gegründet wurde das Unternehmen von meinen Eltern im Februar 1970. Jetzt sollten wir auch endlich feiern, wir wissen ja nicht, was noch auf uns zukommt“, sagt sie. Schon im Herbst seien die Vorbereitungen angelaufen. „Auf der Messe in Paris ging es los damit, dass ich mich fragte, wie wir unsere Leistungsfähigkeit zeigen können – denn der Einzelhandel ist stark, auch mit der Konkurrenz des Internets, sofern er flexibel bleibt.“ Es komme halt drauf an, frisch und offen für Neues zu sein.

„Als meine Eltern eröffneten, damals in der Hauptstraße 11, waren die Amerikaner noch hier, und der Einzelhandel in Bitburg war noch ganz anders aufgestellt als heute. Das waren zum Beispiel bei uns die Zeiten, in denen noch ganze große Geschirrsets verkauft wurden “, sagt sie. Als die Truppen dann abzogen, stieg sie 1986, nach ihrem BWL-Studium und einem Abstecher in die Systemanalyse, im elterlichen Betrieb ein, den sie schließlich 1992 übernahm.

„Es gab damals noch viel mehr Mitbewerber. Heute ist das Einzugsgebiet viel größer und reicht von der Eifel bis ins Ruhrgebiet.“ Wohl auch, weil das Sortiment immer wieder angepasst und verändert worden sei. „Ich wollte immer einen Laden, in dem man besondere Dinge finden kann. Es gibt noch Porzellan, natürlich, aber eben auch Taschen und vieles mehr“, sagt sie. Genau das meine sie mit Leistungsfähigkeit – die Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden. Gleich nachdem sie fest bei ihren Eltern ins Geschäftes eingestiegen sei, habe sie daher Modeschmuck ins Programm genommen.

„Zur Verwunderung meines Vaters. Der hielt davon erst mal nicht so viel. Dann waren wir 1989 eines der ersten Häuser, die die Textilien von Bassetti im Programm hatten. Wir reagierten immer auf die Nachfrage und schufen sie teils auch durchs Angebotene selber – die Entwicklung brachte uns zum heutigen Mix“, sagt Denzer. Nur durch diese Konzentration auf die Kunden könne man auf das Überangebot des Netzes reagieren. „Wir müssen ihnen Einkaufserlebnisse und Waren bieten, die sie packen und begeistern.“

Info: www.schoenhofen-bitburg.de

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