Potenzial soll ausgeschöpft werden

Wilsecker · Der schmucke Kylltalort Wilsecker soll noch attraktiver werden. Deshalb setzen sich derzeit mehr als zehn Prozent der Dorfbevölkerung intensiv mit ihrem Ort auseinander und arbeiten an der Dorfmoderation, die im Juni der gesamten Bevölkerung präsentiert wird.

 Jung und Alt mit Interesse und Engagement dabei: Eine Arbeitsgruppe aus Wilsecker Bürgern trifft sich zur Besprechung am Gemeindehaus. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Jung und Alt mit Interesse und Engagement dabei: Eine Arbeitsgruppe aus Wilsecker Bürgern trifft sich zur Besprechung am Gemeindehaus. TV-Foto: Lydia Vasiliou

Wilsecker. "Das Potenzial der Ortsgemeinde ist die Lage an der Kyll", sagt Diplom-Ingenieurin und Dorfplanerin Rosemarie Bitzigeio. Und dieses Potenzial auszuschöpfen, daran planen im Rahmen der Dorfmoderation seit Oktober letzten Jahres 24 Menschen aus Wilsecker in drei Arbeitsgruppen.
So beschäftigt sich derzeit eine Gruppe mit dem Ortsbild insgesamt. Dazu wurde ein Video gedreht, das Alter der Bewohner festgehalten, die Leerstände erfasst und die Ortseingänge sowie die Dorfmitte genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: In Wilsecker gibt es sechs leere Wohngebäude, wobei eines inzwischen wieder genutzt wird. Hinzu kommen elf Ökonomiegebäude wie Stall oder Scheune sowie acht "potenzielle" Leerstände, was bedeutet, dass diese Gebäude zukünftig aufgrund des Alters der Bewohner einmal leerstehen werden.
Bei der Idee, den Ortskern möglichst lebendig zu erhalten, bahnt sich derzeit eventuell eine positive Entwicklung an. Eine junge Familie interessiert sich für das alte "Ottenhaus" mitsamt alter Schmiede in der Dorfmitte. "Sollte das gelingen, wäre das für unser Dorf ein Glücksfall", sagt Ortsbürgermeisterin Edeltrud Hilden.
Mit einem weiteren Punkt hat sich die Arbeitsgruppe sehr intensiv beschäftigt: Die Versorgung der Gemeinde mit einem Nahwärmenetz, gespeist aus der Biogasanlage eines Bauern im Ort. Rund 40 Prozent Ersparnis ergebe sich aus dieser Energiequelle, betont Bitzigeio. Von 66 Haushalten haben sich bereits 44 dafür entschieden.
Info-Broschüre geplant


Eine zweite Arbeitsgruppe, die sich mit Fremdenverkehr und Öffentlichkeitsarbeit befasst, schlägt vor, eine Broschüre sowie ein Faltblatt mit Infos über Wilsecker und dessen Wander- und Radwege zu gestalten. Zusätzlich zu den bestehenden, sollen noch fünf eigene Wanderwege oder auch ein historischer Wanderweg hergerichtet werden. Info-Tafeln an alten Gebäuden mit Anekdoten und Geschichten könnten das Ortsbild auflockern.
Da der Kylltalradweg genau durch den Ort führt kam die Idee auf, eine Radlerstation zu errichten, an der sich müde Wanderer oder Radfahrer ausruhen und stärken können.
Vorschläge zur Erhaltung der Dorfgemeinschaft unterbreitet derweil die dritte Arbeitsgruppe. Dabei geht es in erster Linie um gemeinsame Aktivitäten wie Wanderungen, Weihnachtsbaumaktion oder die verloren gegangene Ostertradition, bei der jüngere Menschen für ältere Osterpräsente basteln, wieder aufleben zu lassen. Auch die Maiwanderung soll unbedingt bestehen bleiben. Fest steht bereits, dass am 28. August ein Walderlebnistag veranstaltet wird. lyv

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort