Präventionsarbeit nicht möglich

PRÜM. Der Landtagsabgeordnete Michael Billen (CDU) hat erneut eine bessere Personalausstattung für die Polizeiinspektion Prüm gefordert. Bei der Größe des Prümer Dienstbezirks sei dies unabdingbar.

 Probe-Schicht bei der Polizeiinspektion in Prüm: Der Landtagsabgeordnete Michael Billen (rechts) mit (von links): Stefan Schäfer, Gerhard Kauth, Peter Schmidt und Bertram Illies.Foto: Manfred Reuter

Probe-Schicht bei der Polizeiinspektion in Prüm: Der Landtagsabgeordnete Michael Billen (rechts) mit (von links): Stefan Schäfer, Gerhard Kauth, Peter Schmidt und Bertram Illies.Foto: Manfred Reuter

Sieschieben Hunderte von Überstunden und Urlaubstagen vor sich herund leisten weiter eine Schicht nach der anderen. Die Beamten derPolizeiinspektion Prüm sind quasi im Dauereinsatz. Vor Ortinformierte sich am Wochenende der Landtags-abgeordnete MichaelBillen. Er fuhr eine Nachtschicht mit, um zu sehen, wo der Schuhdrückt. "Das Land fährt die Polizei sukzessive runter", schimpfte Billen am Sonntag. Nur 290 Neueinstellungen seien 2003 vorgesehen, dabei hätte das Zuber-Ministerium mindesten 350 neue Polizisten präsentieren müssen. Das treffe natürlich auch die vermeintlich kleinen Inspektionen, wo Beamte in den vorzeitigen Ruhestand gingen, deren Stellen aber nicht nachbesetzt würden.

Für die Inspektion Prüm steht fest: Allein dadurch, dass sie seit einigen Jahren auch das Gebiet der Oberen Kyll mit betreut, erweiterte sich der Arbeitsaufwand um 30 Prozent. Doch es gab nur eine Stelle mehr. Das größte Problem sind die Entfernungen. Von Dasburg (Verbandsgemeinde Arzfeld) bis nach Scheid (Obere Kyll) sind es mal locker 70 Kilometer. Diese Strecke in weniger als eineinhalb Stunden zurückzulegen gehe nur "mit Blaulicht und im Tiefflug", erzählen Insider.

"So jedenfalls ist der Schichtdienst nicht aufrecht zu erhalten", steht für Michael Billen fest. Er hat ausgerechnet, dass die Polizeiinspektion Prüm vier weitere Beamte braucht, um den Dienstbetrieb geordnet weiter zu führen. 38 (!) Grenzübergänge und rund 600 Kilometer Straßen - das sei bei dem jetzigen Personalstand nicht zu leisten. Zudem komme die Betreuung der A 60 bis Waxweiler; laut Billen ein Abschnitt, der als Drogentransitstrecke bekannt ist. Kein Wunder, dass der Drogenkonsum bei Jugendlichen in der Eifel drastisch zunehme, echauffierte sich der Politiker noch am Freitagabend während der Schicht.

Und noch ein Punkt, über den sich Billen massiv ärgert: Präventionsarbeit sei mit dieser Personalausstattung nicht mehr möglich. Das einzige, was bleibe, sei der Verkehrserzieher. "Die Bürgernähe auf Vordermann zu bringen, ist praktisch unmöglich", betont Billen und stellt kategorisch fest: "Die Prümer Polizei braucht mindestens vier zusätzliche Beamte, damit die innere Sicherheit halbwegs gesichert ist."

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