Präzise Prognosen zum Hochwasser

Zur Berichterstattung über das Hochwasser an Sauer und Mosel meint dieser Leser:

Herzlichen Glückwunsch an den Hochwassermeldedienst. Jahrelang habe ich den Hochwassermeldedienst, zuletzt in meinem TV-Leserbrief vom 18./19. Januar 2003, wegen mangelhafter Vorhersagen kritisiert. Vor allem bei den Rekordhochwassern vom Dezember 1993 und Januar 2003 an Sauer und Mosel. Nach dem Hochwasser vom 6. bis 10. Januar 2011, das glücklicherweise für alle Beteiligten nicht so hoch wie befürchtet ausgefallen ist, muss ich diesmal dem Hochwassermeldedienst einen herzlichen Glückwunsch für seine teilweise sensationell genauen Vorhersagen aussprechen. Wie man feststellen konnte, wurden am Sauerpegel Bollendorf bis zu fünf Metern erwartet. Tatsächlich erreicht wurden hier am 8. Januar um 1 Uhr ein Höchststand der Sauer von 4,74 Meter. Dies ist lediglich eine Abweichung von rund fünf Prozent gegenüber der Hochwasserprognose des Meldedienstes.

Ähnliches konnte man an dem seit einigen Jahren neuen Sauerpegel Rosport feststellen. Hier war die Hochwasserprognose vom 7. Januar um 21 Uhr etwa 6,25 Meter, und erreicht wurden hier tatsächlich am 8. Januar um 2 Uhr 6,68 Meter. Dies ist lediglich eine Abweichung von rund sechs Prozent. Bei diesem neuen Sauerpegel fehlen vermutlich noch bei einem großen Hochwasser die Erfahrungswerte des Meldedienstes.

Bei dem Moselpegel Trier war die Hochwasserprognose von bis zu 8,90 Metern für den 8. Januar um 10 Uhr ausgegeben. Tatsächlich erreicht wurden am 8. Januar um 7 Uhr 8,79 Meter als Höchststand in Trier, was eine Abweichung von nur einem Prozent bedeutet. Dies war eine sensationelle Hochwasservorhersage, die man dieses Mal nur noch loben kann. Vermutlich wurde in den vergangenen Jahren beim Hochwassermeldedienst in Trier hervorragende Arbeit geleistet.

Nach meiner Meinung können sich in Zukunft alle Hochwasserbetroffenen an Sauer und vor allem an der Mosel wesentlich besser auf die Hochwassersituation einstellen, wenn es 24 bis 48 Stunden vorher so genaue Vorhersagen gibt. Das hilft, große Schäden zu verhindern und schont so manche Nerven der Betroffenen. Auch die Hochwasserschutzmaßnahmen an verschiedenen Stellen von Sauer und Mosel sowie dieses Mal das richtige Bedienen der Stauseen hatten wohl ihre positiven Auswirkungen.

Ferdinand Simmer, Irrel

HOCHWASSER

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