Vertreter der Volksbank Eifel treffen sich erstmals digital Bestätigung kommt diesmal aus dem Netz
Bitburg/Prüm/Gerolstein/Hillesheim · Premiere wegen Corona: Die Vertreter der Volksbank Eifel haben sich erstmals digital getroffen. Mit klarem Ergebnis: Entlastung des Vorstandes, Wiederwahl der Aufsichtsratsmitglieder, keine Dividende für die Mitglieder für 2019.
„Sehr gern hätten wir auch in diesem Jahr unsere Vertreter persönlich begrüßt. Die Gefahr der weiteren Verbreitung des Coronavirus auf einer physischen Veranstaltung sahen wir in der Größenordnung, der für die Volksbank Eifel üblichen klassischen Versammlung, aber als zu risikoreich an“, sagt Voba-Vorstand Andreas Theis. Auf mögliche Lockerungen im Herbst habe man bewusst nicht warten wollen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bank, deren Geschäftsgebiet den Eifelkreis Bitburg-Prüm (ohne den Irreler und Arzfelder Raum), das Gerolsteiner und Hillesheimer Land sowie Zipfel des Trierer Lands und der Verbandsgemeinde Daun umfasst. Man habe den Vertretern zeitnah die Möglichkeit geben wollen, den Jahresabschluss einzusehen sowie mit ihrer Stimme die Geschäftsausrichtung der Bank mitzubestimmen.
Für die Premiere der digitalen wurde ein Portal eingerichtet, über das alle erforderlichen Unterlagen vorab eingestellt wurden. Ab 29. Juni standen die eigentlichen Versammlungsthemen in Form von Videoberichten oder Dokumenten im Portal zur Verfügung. Abschließend erfolgte am 1. Juli die Beschlussfassung durch die virtuelle Stimmabgabe.
Die Voba zieht eine positive Bilanz: „Die neue digitale Beschlussfassung war ein großer Erfolg, da sich ein Großteil der Vertreter im Vorfeld digital eingeloggt hatten und an der Abstimmung beteiligt haben. Auch die Möglichkeit, sich im Vorfeld mit Vorstand und Aufsichtsrat per Chat oder E-Mail auszutauschen, wurde intensiv genutzt. Die Beteiligung an der virtuellen Vertreterversammlung lag über dem Niveau einer Präsenzveranstaltung“, berichtet Andreas Theis.
Den Vertretern wurden durchweg gute Zahlen präsentiert. Die Bilanzsumme und damit die Kennzahl für die Größe einer Bank ist 2019 um 4,6 Prozent von 1,37 Milliarden (2018) auf 1,43 Milliarden in 2019 gestiegen. Entsprechend ist auch das Kreditgeschäft um 7,7 Prozent von 918 Millionen auf 988 Millionen in 2019 gewachsen, und selbst die Kundeneinlagen kletterten entgegen des allgemein prognostizierten Trends um 4,2 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro nach oben. Mit 337 Mitarbeitern ist die Bank einer großer Arbeitgeber in der Eifel und fördert über ihre Stiftung gesellschaftliche Bereiche der Region.
Gute Zahlen, aber kein „Bonus“ für die Mitglieder. Denn wegen der Corona-Krise hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Banken aufgefordert, Maßnahmen zur Stabilitätssicherung zu ergreifen und auf die Ausschüttung von Dividenden für 2019 zu verzichten. Dieser Empfehlung ist die Vertreterversammlung mit großer Mehrheit gefolgt und beschlossen, keine Dividende an ihre Mitglieder auszuschütten. Stattdessen stärkt der dafür vorgesehene Betrag von gut einer halben Millionen Euro das Voba-Eigenkapital.
Die Vertreterversammlung stimmte über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ab und beschloss eine Änderung der Satzung sowie der Wahlordnung. Mit Ablauf der Wahlperiode schieden turnusmäßig die Aufsichtsratsmitglieder Jürgen Kohl, Dieter Nahrings und Karin Plein aus. Alle stellten sich zur Wiederwahl und wurden durch die Vertreterversammlung nahezu einstimmig für eine weitere Amtsperiode in das Gremium berufen.
Wie füllt die Einschätzung der ersten Monaten des Jahres 2020 aus? Dazu Theis: „Die Entwicklung des ersten Halbjahres 2020 zeigt, dass wir trotz Corona bisher gute Ergebnisse erzielen konnten. Sofern sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, ist davon auszugehen, dass die geplanten Ziele erreicht werden.“