Projekt mit Risiko

PRÜM. (lk) Nachdem die US-Amerikaner Anfang der 90er Jahre ihren Stützpunkt aufgegeben haben, entstand vor zehn Jahren am Prümer Stadtwald die Sozialstation des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit betreutem Wohnen.

Das Jubiläum bot den Gästen den Anlass, sich an die schwierigen Anfänge zu erinnern: "Die Rotkreuz-Sozialstation Prüm gehört zum Spannendsten, was ich in meiner 15-jährigen Dienstzeit erlebt habe", sagte VG-Bürgermeister Aloysius Söhngen während des Festakts zum runden Geburtstag auf dem Gelände der DRK-Sozialstation. Sogar mit dem Rauchen habe er damals wieder angefangen.Projekt war ein großes Risiko

Das Projekt, den verlassenen amerikanischen Wohnblock zu einer Sozialstation umzugestalten, sei nämlich ein großes Risiko gewesen, berichtete auch der DRK-Kreisvorsitzende Michael Billen. 2,5 Millionen Mark hatte der DRK-Kreisverband nach reiflicher Überlegung in den aufwendigen Umbau investiert. "Engagement für Prüm" hieß das Konzept, das zudem dazu beitrug, dass der leer stehende Wohnblock eine bürgerverträgliche Nutzung erfuhr. Die Schwierigkeiten von damals sind heute jedoch längst überwunden. Mittlerweile sind die 23 Einzel- und Doppel-Apartments des betreuten Wohnens ausgebucht. Zum Angebot des DRK am Stadtwald gehört neben dem betreuten Wohnen eine Seniorenbegegnungsstätte und die Abteilung für die häusliche Pflegeversorgung in der Verbandsgemeinde. Für die Senioren des betreuten Wohnens werden regelmäßig Freizeitaktivitäten wie Ausflüge, Kegelabende und Vorlesenachmittage angeboten. Wer will, kann seine eigenen Möbel aus der früheren Wohnung beim Umzug mitnehmen. Carla Kaiser war von der ersten Stunde an mit dabei und erinnerte sich an die ersten praktischen Anlaufschwierigkeiten, über die sie heute allerdings lachen kann: "Die Hefeklöße waren misslungen, weil der Dampf im Einkoch-Automat nicht funktionierte. Danach klappte es jedoch besser", sagte Kaiser. Michael Billen sah indes im Bereich der Pflegeversorgung weiteren Handlungsbedarf: "Die politischen Rahmenbedingungen müssen verändert werden, damit häusliche Pflege finanzierbar ist. Die Seniorenarbeit ist eine unserer Schwerpunktaufgaben", sagte Billen. Seit 2004 ist Brunhilde Hell die Pflegedienstleiterin. Sie dankte allen, die mit Musik und Bewirtung zum Gelingen des Festes beigetragen haben.

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