Projektentwickler in Geldsorgen: Neuer Rewe soll trotzdem kommen

Prüm · Brachfläche statt Einkaufsmarkt: Nach den ursprünglichen Planungen sollte in der Prümer Bahnhofstraße eigentlich derzeit der neue Rewe-Markt entstehen. Doch Insolvenzen in der Firmengruppe des Projektentwicklers P1 haben den Zeitplan durcheinandergewirbelt und zu Diskussionen im Stadtrat geführt. Das Unternehmen betont, das Projekt umsetzen zu können.

Prüm. Eigentlich sollte der neue Rewe-Markt in der Prümer Bahnhofstraße in diesem Sommer eröffnet werden. Doch zumindest dieser Zeitplan ist hinfällig geworden. Denn Tochtergesellschaften des Projektentwicklers, der P1-Gruppe aus Heiligenroth bei Montabaur, mussten Insolvenz anmelden. Der Grund seien ausbleibende Zahlungen von Großkunden in Höhe von 1,5 Millionen Euro, heißt es vonseiten der Geschäftsführung. Deshalb fehle die Liquidität.
Das Unternehmen soll in der Bahnhofstraße den Markt für die Kölner Rewe-Gruppe errichten, das hatte der Stadtrat vor ziemlich genau einem Jahr in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. P1 bekam dabei den Vorzug gegenüber vier weiteren Interessenten (der TV berichtete).
Der Rewe-Konzern will den Markt aus Niederprüm in die Bahnhofstraße verlegen und damit näher zu den übrigen Einkaufsmärkten rücken. An diesem Vorhaben will das Unternehmen - wie man auf TV-Anfrage mitteilt - weiterhin festhalten. Die neuen Gegebenheiten müssten aber nun erst einmal geprüft und bewertet werden, bis man sagen könne, wie es nun weitergehe.
Vonseiten der P1-Gruppe stellt ein Sprecher klar: "Es kann und wird weitergehen." Für das Vorhaben in Prüm sei eine Tochtergesellschaft zuständig, die von der Insolvenz nicht betroffen sei. Das Projekt werde daher mit neuen Partnern aus dem süddeutschen Raum wie geplant zu Ende gebracht. Wenn der Bebauungsplan beschlossen und der Bauantrag genehmigt sei, könne mit der Umsetzung begonnen werden. "Ich gehe davon aus, dass wir im Sommer beginnen können und dann im Frühjahr 2013 fertig sind."
Skeptische Stadtspitze


In Prüm ist unterdessen die Zuversicht nicht ganz so groß, man gibt sich deutlich zurückhaltender: "Ich kann dazu gar nicht viel sagen", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Man habe jüngst in einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung über das Thema beraten. Nur soviel lasse sich sagen: "Es gibt wohl offenbar Schwierigkeiten bei P1." Mit einer Fertigstellung in diesem Sommer werde es definitiv nichts.
Die wichtigste Nachricht hat Ewald Dockendorf, Leiter des Bauamts bei der Verbandsgemeinde (VG) Prüm. "Das Grundstück ist noch nicht verkauft." Man führe derzeit Gespräche mit dem Projektentwickler. Darin gehe es vor allem darum, ob die P1-Gruppe die Verträge erfüllen und das Projekt in der Bahnhofstraße umsetzen kann. Derzeit seien Prognosen sehr schwierig, sagt Dockendorf. Möglicherweise wisse man in zwei Wochen bereits mehr.

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