Konzert Frau Wirtin lässt es wieder scheppern

Prüm · Stecker rein, losgerockt: Julia Peter hat das Paket für die Projektfete am ersten Weihnachtstag in der Markthalle geschnürt. Wie immer gibt die Prümer Restaurantchefin auch dem jungen Gemüse eine Chance.

 Starker Auftritt: Klangbild im Juli beim Prümer Sommer. Am ersten Weihnachtstag sind sie diesmal bei der Projektfete dabei.

Starker Auftritt: Klangbild im Juli beim Prümer Sommer. Am ersten Weihnachtstag sind sie diesmal bei der Projektfete dabei.

Foto: Udo Schikora

Schnapszahl, fast kaum zu glauben, aber kein Scherz: Zum bereits 33. Mal geht am ersten Weihnachtstag (Dienstag, 25. Dezember) die Projektfete in der Prümer Markthalle über die Bühne.

Der Name? Kommt von einer Konzert-Party, die erstmals von Burkhard Thommes und Freunden organisiert wurde – die Idee von Live-Musik am Weihnachtstag aber blieb. Und wie bei den 32 Konzerten davor gilt weiterhin der Satz von Gastwirtin Julia Peter, die inzwischen die Fete auf die Beine stellt: „Es darf ordentlich schreddern und scheppern. Ich stehe eben auf schmalzfreie Musik.“ Und deshalb „jit lauter nummen noch jerockt“.

Dabei sei die Rockmusik doch, heißt es immer wieder, wenn nicht gar bereits ganz hinüber, zumindest leicht müffelig. Alles Quatsch. Das Einzige, was in Trümmern liegt, dank Spotify, iTunes und anderer Streaming-Plattformen, ist das, was früher einmal „Schallplattenmarkt“ hieß.

Traurig genug , aber zu verdienen ist mit Tonträgern mittlerweile kaum noch etwas. Und deshalb kommt es heute noch viel mehr als früher darauf an, dass die Musiker auf der Bühne bestehen können. Im Fall der drei diesmal bestellten Bands ist das aber gewährleistet, zumal alte Bekannte dabei sind: „High Voltage“ zum Beispiel. Die spielen die Songs von AC/DC. Und die haben die Musiker drauf. Julia Peter: „Diese Band könnte AC/DC ersetzen, und keiner würde es merken.“

„Ein besonderes Anliegen“, sagt Julia Peter, sei es ihr aber auch in jedem Jahr, jungen Musikern aus der Region die Chance zu geben, vor großem Publikum aufzutreten. „In diesem Jahr soll die Band ,Klangbild’ diese Chance bekommen, ich freue mich schon sehr auf die Jungs und ein Mädchen.“

Die Mitglieder, das seien „fünf coole Musiker, die ein Zeichen gegen den immer mehr aufkommende Elektro setzen wollen. Es singen Emily Valerius und Michael Raskopp, an der Gitarre spielt Nikolaus Berg, am Schlagzeug Lasse Bremer, und der Bass wird von Markus Tholl bedient“.

Im Juli bereits traten die fünf beim Prümer Sommer auf: „Die haben den Platz gerockt“, sagt Organisator Manfred Schuler. „Mit einem sehr breiten musikalischen Spektrum und der fantastischen Sängerin Emily Valerius“. Rund 3000 Besucher erlebten den rein akustischen Auftritt – „das war einer der richtig guten Prümer-Sommer-Abende 2018“, sagt Schuler. Kurz: klare Empfehlung auch für den ersten Weihnachtstag.

Ebenfalls wieder dabei: Acapulco Firebirds, und wie in jedem Jahr werden die vier Musiker zum Finale an den langjährigen Organisator der Fete, Julia Peters allzu früh gestorbenen Bruder Johannes Orthen, erinnern, mit „Johnny B Goode“ von Chuck Berry. Und da, sagt die Gastgeberin, „muss ich immer eine Träne verdrücken“.

„Für uns ist Julia sozusagen Johannes’ verlängerter Arm aus dem Jenseits“, sagt Firebirds-Bassist Michael Glandien. „Das gehört zum Jahresausklang dazu, auch für uns als Kapelle.“ Das Konzert sei ein Heimspiel, „das jedesmal eine Menge Spaß macht“.

Ach so: Wie immer ist die Fete auch ein Stelldichein alter Bekannter, darunter viele Absolventen der Prümer Schulen, die es inzwischen woandershin verschlagen hat. Das große Wiedersehen beginnt um 21 Uhr, Einlass ist um 20.30 Uhr.

Der Eintritt kostet an der Abendkasse 14 Euro, im  Vorverkauf 12 Euro. Die Karten erhält man von jetzt an in Julia Peters Restaurant Kölner Hof und im Prümer Rewe-Markt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort