Pronsfelder Kreuz an neuem Standort

Pronsfeld · Ein Kreuz aus dem Jahre 1817 hat einen neuen Standort in Pronsfeld erhalten. Ursprünglich anlässlich einer Vermählung errichtet, vom Krieg stark mitgenommen und neu aufgebaut, zeugt das Kreuz heute von der Geschichte Pronsfelds.

Pronsfeld. Das Kreuz aus der Hauptstraße ist - im Zuge einer privaten Baumaßnahme - an einem neuen Standort aufgestellt worden. Das Sockelkreuz aus Salmer Blauschiefer stammt aus dem Jahre 1817. Es wurde anlässlich einer Vermählung am Giebel des ehemaligen Ludeshofes in der alten Dorfstraße (heute Hauptstraße) errichtet.
Die lateinische Inschrift, die auf die Vermählung hinweist, lautet übersetzt: "Johannes Scheilen und Katharina Leufgen, Eheleute aus Pronsfeld, ließen dieses Zeichen des Heiles errichten als Zeugnis der Religion und der Frömmigkeit und empfehlen es den Gebeten der Vorbeigehenden. Im Jahre des Herrn 1817." Neben dieser ungewöhnlich langen Inschrift beinhaltete das Hauskreuz ein Kruzifix, ein Blumenornament sowie die Figuren der Heiligen Katharina und des Heiligen Johannes.
Außerdem enthielt es einen Sockelabschnitt mit zwei Blattgehängen. Während des Krieges gingen einige Teile des Schaftes und der Sockel verloren, bestehende Beschädigungen zeugen von Granatsplittern und dem Beschuss im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg wurde das Schieferkreuz notdürftig repariert und an der Hauptstraße neu aufgebaut. Nach späteren witterungsbedingten Schäden bis hin zum erneuten Bruch des Schaftes führte der Steinmetzbetrieb Leisen in Neidenbach Restaurationsmaßnahmen durch: So wurden der Kreuzstamm zwischen Schaft und Kreuzbalken neu eingefügt, der fehlende Stecksockel ersetzt sowie Schrift und Ornament neu herausgearbeitet.
Alle neuen Maßnahmen geschahen in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde und wurden von dieser teilweise finanziell unterstützt. Durch den Bau einer Einfriedungsmauer im Mühlenweg fand das sanierte Kreuz nun seinen neuen Standort auf dem Anwesen der Familie Schröder. Dort informiert eine kleine Tafel über die Geschichte des "stummen Zeugen", die so im Bewusstsein der Bürger bleiben soll. red

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