Rettungsdienste So brettern die Retter behände ins Gelände

Prüm · „Rotkreuz Bit 24/17/1“ ist startbereit: Der Prümer DRK-Ortsverein hat jetzt ein Dienst-Quad, aufgepeppt von den Stihl-Azubis.

 Der neue DRK-Brummer mit, von links, Hartmut Fischer (Stihl), Marcel Bützer und Heike Haas (DRK-Ortsverein Prüm) und dem Ortsvereinsvorsitzenden Aloysius Söhngen.

Der neue DRK-Brummer mit, von links, Hartmut Fischer (Stihl), Marcel Bützer und Heike Haas (DRK-Ortsverein Prüm) und dem Ortsvereinsvorsitzenden Aloysius Söhngen.

Foto: Manfred Schuler

Quads, sprich „Kwods“ – die kleinen Knatterfahrzeuge, die Motorrädern auf vier statt zwei Schlappen ähneln: Für die einen sind sie eine willkommene mobile Ergänzung zu ihrem Fuhrpark, vor allem fürs Gelände. Andere sehen darin eher ein unnötiges Angebermobil, das erstens zu laut und zweitens zu unfallgefährlich ist, was bereits vielfach bewiesen wurde (Flachwitz für Lateiner: Quad erat demonstrandum).

Jetzt aber wird ein solches Gefährt tatsächlich sinnvoll zum Einsatz kommen – und zwar beim DRK-Ortsverein Prüm. Denn die Verantwortlichen nahmen soeben ein Dienst-Quad in Betrieb, das zudem von den Lehrlingen des Weinsheimer Stihl-Werks ordentlich aufgepeppt wurde.

So schließe man, meldet der Ortsverein, eine Lücke im Fuhrpark und diene zugleich dem Schutz der Bürger. Denn das Prümer Land mit der Schneifel und den beiden Wintersportgebieten in der Wolfsschlucht und am Schwarzen Mann „steht als beliebte Natur- und Erlebnisregion im Mittelpunkt zahlreicher Outdoor- und Freizeitaktivitäten“. Und das habe den Ortsverein schon oft vor Herausforderungen im Sanitätsdienst gestellt. Denn immer wieder gelte es, „die schnelle medizinische Erstversorgung abseits von Straßen und Wegen“ zu gewährleisten. Zu Fuß sei das aber gelegentlich „schwierig, anstrengend und langwierig“.

Da hilft dann jetzt das Quad, das deutlich mehr Einsatzmöglichkeiten biete, sagt DRK-Vorstand Aloysius Söhngen, zugleich Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. „Unser Ziel ist es, eine schnelle Erstversorgung leisten zu können, die unabhängig vom Gelände und den örtlichen Voraussetzungen ist.“

Darüber hinaus sei das Fahrzeug auch im Katastrophenschutz und im Rettungsdienst zu brauchen, es könne zudem über die Rettungsleitstelle Trier alarmiert werden.

Einen amtlichen Namen hat es übrigens auch: „Rotkreuz Bit 24/17/1“. Und es soll für viele weitere Einsatzgebiete zur Verfügung stehen – als Kleintransporter für Personal und Material an abgelegene Einsatzorte, bei der Personensuche, als Erkunder, Melder, Notarztzubringer, Stauhelfer „und vieles mehr“.

Das Alleskönnerquad sei dank Allradantrieb, Differentialsperre und hoher Bodenfreiheit „ausgesprochen geländegängig“. Und flott, als  Höchstgeschwindigkeit sind mehr als 100 Kilometer in der Stunde angegeben. Darüber hinaus ist es mit einer Seilwinde, Blaulicht, Martinshorn und umfangreichem medizinischen Equipment ausgerüstet, inklusive Defibrillator.

„Rotkreuz Bit 24/17/1“ ist das erste Rettungsquad im Eifelkreis. Und bei der Ausstattung hat auch die Lehrwerkstatt von Stihl-Magnesiumdruckguss in Weinsheim mitgemacht:  Die Lehrlinge fertigten – nach Maß – einen Transportkoffer für das neue Fahrzeug.

Mit dem Koffer, sagt DRK-Bereitschaftsleiter Marc Bützer, „können wir unser Notfallequipment, vor Schmutz und Wasser gesichert, gut verstauen.“ Tolle Sache, deshalb gelte sein Dank dem Unternehmen und dessen Lehrlingen.

Gern geschehen, sagt Hartmut Fischer, Chef im Weinsheimer Werk. Zudem sei es für die Auszubildenden „eine willkommene Herausforderung gewesen, an der Fertigstellung des Fahrzeuges mitwirken zu können“.

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