Prüm – Neuerburg – Blankenheim

PRÜM/BLANKENHEIM. Vor gut einem Jahr ist für Rolf Hartmann ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen, als er von den Blankenheimern zum Bürgermeister gewählt wurde. Dass er 2009 noch einmal antritt, steht für ihn bereits jetzt fest.

"Schön sind die Ereignisse, bei denen man den Leuten einfach helfen kann", sagt Rolf Hartmann und bringt damit auf den Punkt, was ihm Freude an seinem Amt bereitet: "Auch vermeintliche Kleinigkeiten sind wichtig und die Tatsache, dass die Leute sehen, dass da einer unvoreingenommen kommt, der sich ernsthaft um eine Sache kümmert." Seit dem 1. Oktober 2004 ist Rolf Hartmann Bürgermeister der Einheitsgemeinde Blankenheim. Satte 66 Prozent erreichte der heute 41-jährige CDU-Kandidat bei der Urwahl am 26. September 2004, in der er sich im ersten Wahlgang gegen die Bewerber von SPD, FDP und Grünen durchsetzte. Dass er die Wahl im ersten Streich für sich entschied, hat zwei Gründe: erstens gilt Blankenheim im südlichen Nordrhein-Westfalen als CDU-Hochburg, und zweitens gab Hartmann während des Wahlkampfs ordentlich Gas: "Nachzügler von drei Schwestern

Ich habe mehr als 3000 Haushalte besucht", erzählt der Rathauschef, der genau wusste, warum er sich ein paar Kilometer von zu Hause entfernt bewerben wollte. "Der Prophet im eigenen Lande zählt nichts", prophezeit Hartmann und sieht das super Wahlergebnis als "Ansporn und Verpflichtung." Rolf Hartmann wurde 1964 in Neuerburg geboren, und zwar als so genannter Nachkömmling dreier Schwestern. Bereits nach 18 Tagen stand für den kleinen Rolf derweil schon der erste Umzug ins Haus, als sein Vater als Poststellenleiter von Neuerburg nach Prüm wechselte. In der Abteistadt wuchs Rolf Hartmann fortan auf, besuchte das Regino-Gymnasium, spielte beim SV Prüm Fußball ("Die eigenen Fähigkeiten reichten leider nicht bis in die Oberliga") und machte 1984 Abitur, bevor er eine Ausbildung bei der damaligen Bezirksregierung Trier absolvierte und die Verwaltungsfachhochschule in Mayen besuchte. Als diplomierter Verwaltungsfachwirt wechselte er danach für ein halbes Jahr zum Bundesamt für Zivildienst nach Köln, bis Ende 1987 bei der Verbandsgemeindeverwaltung Neuerburg die Abteilungsleiterstelle des Ordnungsamts frei wurde. Dort fühlte sich Hartmann einige Jahre ausgesprochen wohl, übernahm zusätzlich das Sozialamt, bis die Stelle in Blankenheim frei wurde. "Beruflich und charakterlich bin ich in Neuerburg sehr gereift", weiß Hartmann, der sich gerne an die Zeit in der Enz-Stadt erinnert.Eine kleine Wohnung in Blankenheim

Rolf Hartmann ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Familie wohnt nach wie vor im eigenen Haus in Neuerburg, er selbst hat in Blankenheim eine kleine Wohnung. "In 50 Minuten bin ich zu Hause", sagt Hartmann, der seine Freizeit in Neuerburg mit räumlichem Abstand intensiv genießen kann, wie er betont. Zudem hält es Fußballer Hartmann da mit der Philosophie von Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Auch der lebe nicht in Deutschland und mache trotzdem gute Arbeit. Rolf Hartmann ist mit Leib und Seele Bürgermeister. "Ich verspreche nichts, außer, dass ich die Probleme wirklich ernst nehme", erzählt der Prümer Junge und ergänzt: "Das wird hier auch anerkannt." Finanziell muss Bürgermeister Hartmann in Blankenheim indes kleine Brötchen backen. Der letzte Haushalt wies ein strukturelles Defizit von rund 2,3 Millionen Euro auf, da bleiben große Sprünge automatisch aus. Dafür führt Hartmann zum Beispiel das Hochwasserschutzprojekt seines Vorgängers fort und schickt das von ihm erfundene "Rathaus-mobil" auf die bürgernahe Reise durch die 17 Orte, die zur 9000 Einwohner starken Einheitsgemeinde Blankenheim gehören. Was Rolf Hartmann schon bald erreichen möchte, ist, dass diese kleinen Orte mit einem eigenen Budget ausgestattet werden, was noch nicht der Fall ist. Ansonsten bleibt "Mister 66 Prozent" auf dem Teppich und wiederholt sich gerne: "Die kleinen Erfolge sind das eigentliche Brot des Bürgermeisters."

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