Prümer diskutieren die neue Verkehrsführung

Prüm · Den einen gefällt\'s, die anderen halten es für Unsinn: Wie auch immer man zur neuen Verkehrsregelung in der Prümer Innenstadt steht, sie bringt reichlich Gesprächsstoff. Unfälle, so berichtet die Polizei, hat es aber bislang nicht gegeben.

Prüm. Eine Konsequenz steht bereits fest: Selten waren die Sitzplätze in den Cafés und den Eisdielen am Hahnplatz so begehrt, und selten gab es so viel zu sehen. Seit Montag ist die Verkehrsführung in der Innenstadt geändert, die obere Bahnhofstraße und die untere Hahnstraße sind nur noch in einer Richtung zu befahren (der TV berichtete). Nicht nur in Prüm, sondern auch im ganzen Umland sorgt die neue Regelung für Gesprächsstoff. "Das wird jetzt überall diskutiert, das gehört zur Demokratie", sagt Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Doch nicht alles, was gesagt wird, ist auch druckreif. Sie habe auch schon den Vogel gezeigt bekommen, berichtet die Bürgermeisterin.
Andere wiederum finden die neue Regelung gut. So sagt die 19-jährige Dominique Schumann aus Schwirzheim, dass sie die Änderung zwar gerade erst entdeckt hätte, aber gut finde: weil es so weniger Staus in der Stadt gebe. Auch Jutta Schreiber aus Prüm gefällt die Idee gut. Besonders jedoch, dass man "einen so schönen Blick auf die Basilika hat, wenn man von oben kommt und jetzt anhalten muss."
Einige wollen den Kreisel


Aber es gibt auch Stadtbesucher, denen das System mit den Einbahnstraßen nicht zusagt. Helmut Mergen aus Olzheim ist fest davon überzeugt, dass es hier in nächster Zeit noch einige kleinere Unfälle geben wird, weil die Leute die Schilder, obwohl alles sehr übersichtlich gestaltet ist, nicht beachten. Seiner Meinung nach hätte man alles so lassen sollen, wie es war, oder direkt einen Kreisverkehr bauen müssen.
"Viele Leute verstehen nicht, was mit dem Test erreicht werden soll", sagt Stadtbürgermeisterin Weinandy. Außerdem sei es ja nicht ihre einsame Entscheidung gewesen, sondern der gesamte Stadtrat habe sich dafür ausgesprochen, die Variante zu testen. Schließlich wollten alle, dass der Hahnplatz neu gestaltet werde und endlich die Betonmauern und die alte Toilettenanlage wegkämen.
Weinandy war in den ersten Tagen selbst in der Innenstadt unterwegs, um mit Elke Berens vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde zu schauen, an welchen Stellen die Beschilderung noch verbessert werden muss. So zeigte sich unter anderem das Problem, dass Fahrer, die aus dem Fuhrweg kommen, weiterhin verbotenerweise nach links in Richtung Hahnplatz abbiegen wollten. Mit einem neuen Schild ist die Änderung an dieser Stelle mittlerweile deutlicher geworden.
"Anfangs gab es ein paar Probleme", berichtet Ferdinand Spartz von der Polizei Prüm. Vor allem deshalb, weil manche Autofahrer die "Durchfahrt-Verboten"-Schilder am Kreisverkehr in der Bahnhofstraße nicht beachtet hätten. Diese hätten dann im Parkdeck wenden müssen. Für normale Autos ist das möglich. Doch laut Polizei seien auch einige Busse darunter gewesen, die beim Wenden deutlich größere Schwierigkeiten hatten. Ein Problem sei unter anderem, dass die neue Regelung natürlich nicht in den Navigationsgeräten vorhanden sei. "Aber Unfälle gab es keine", sagt Spartz.
Der Testlauf in der Innenstadt soll mehrere Monate laufen und die Grundlage liefern, wie später einmal der Verkehr über den Hahnplatz fließen könnte. Nach einer Analyse wird der Stadtrat darüber entscheiden.

Was ist ihre Meinung?

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