Prümer Geschichte auf alten Pfaden

Hinweis auf Prümer Besonderheiten: Initiative "Frauenschuh" stellt Info-Tafel auf der Held auf. Führungen und Wanderungen sollen im Herbst angeboten werden.

 Eine neue Info-Tafel steht vor dem Philosophenweg in Prüm. Die Idee dafür hatte die Intiative Frauenschuh, von links: Hedwig Görres, Annemie Kolling, Andrea Triendl, Monika Rolef, Klara Dahmen und Hanna Heller. TV-Foto: Stefanie Glandien

Eine neue Info-Tafel steht vor dem Philosophenweg in Prüm. Die Idee dafür hatte die Intiative Frauenschuh, von links: Hedwig Görres, Annemie Kolling, Andrea Triendl, Monika Rolef, Klara Dahmen und Hanna Heller. TV-Foto: Stefanie Glandien

Prüm. Attraktionen für den Tourismus erarbeiten, die Geschichte der Stadt, Tradition und Bräuche bewahren, sind einige Ziele, die sich die Initiative "Frauenschuh" auf die Fahne schreibt. Jetzt macht sie in dieser Hinsicht wieder von sich reden.Seit kurzem steht am Fuße der "Held"/Aufgang Philosophenweg eine neue Info-Tafel, auf der zahlreiche Besonderheiten der Umgebung aufgezeichnet sind. Auf Anregung der Initiative Frauenschuh hat Walter Zimmer die Tafel gestaltet.

Gründerin Monika Rolef erklärt die Besonderheiten, auf die die Tafel hinweist: "Die höchste Stelle der Rommersheimer Held wird Husarenberg genannt. Dort haben die Revolutionäre 1849 auf das Kommando gewartet, um das Prümer Zeughaus zu stürmen."

Wer in die Geschichte Prüms eintauchen möchte, dem ist zu empfehlen, sich an der neuen Tafel zu orientieren und die Wege abzuwandern. Ab der Büdesheimer Held beginnt am Parkplatz der Anstieg in die "Alte Post" (Napoleonstraße). Die Straße endet auf dem Plateau Viktorius Held. Nicht weit entfernt steht das denkmalgeschützte Napoleonkreuz.

Die Männer trafen sich am Härrendüschelchen

Das alte Pflaster in der Napoleonstraße ist noch erhalten. Von dort gelangt man über die Trätermännchenbrücke zum früher beliebten Treffpunkt der Prümer, dem Härrendüschelchen (Herrentisch). "Das war der Treffpunkt der hohen Herren vom Kloster und der Stadt Prüm", erklärt Monika Rolef. In den 1920/30er Jahren wurden dort mehrmals im Jahr Freilichtaufführungen, wie der "Freischütz" oder "Wilhelm Tell" gezeigt. "Damals schoss Markus Paoli noch mit Pfeil und Bogen Hans Kolling den Apfel vom Kopf", erinnert sie sich.

Auf der angrenzenden Wiese, genannt Reulands-Wies, sind die Kinder Schlitten gefahren und haben Ski fahren gelernt, sagt die Prümerin. Neben alten Erinnerungen gibt es nahe dem Herrentisch geologische Erdschichten zu sehen.

Hinter der Info-Tafel beginnt der Philosophenpfad, auch Kaiserpättchen genannt. 1911 hat Kaiser Wilhelm II oberhalb des Poetengrunds eine Linde gepflanzt. Dort stand auch die Bank Bertrada-Ruh. Von dort konnten die Prümer auf das Kloster schauen. Für die Prümer Konviktoristen (Internatsschüler) war der Philosophenpfad ein Ruhepool und diente zur Erholung.

Wer heute auf die bewaldete Held schaut, kann es zwar kaum glauben, aber nach dem Zweiten Weltkrieg war der Baumbestand dort tot. Nur eine 350 Jahre alte Dona-Buche stand noch dort. Die war so breit, dass sieben Kinder nötig waren, um sie zu umfassen. Die Buche kippte bei einem Sturm im Jahr 1987 um. Der Schützengraben der deutschen Soldaten ist noch heute dort zu sehen.

Am Fuße des Fabrisberg, oberhalb von Getränke Benzrath, gab es nach dem Krieg die einzige Wasserstelle, von den Prümerr "Piss-Engelchen" genannt.

Um die Sehenswürdigkeiten wieder in Erinnerung zu rufen, möchte die Initiative Frauenschuh auch Führungen anbieten. Der Eifelverein plant ebenfalls dort zu wandern. Neben historischen Besonderheiten gibt es auch Tiere und Pflanzen zu entdecken. Bekannt ist die Held auch für seine Maikräuter. So gilt Mönch Wandalbert vom Kloster Prüm als offizieller Erfinder der Maibowle.

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