Jahrzehnte war der Gerberweg mit seinen kolossalen Karolingerstatuen zwar der hübsche, aber doch irgendwie nicht so recht geliebte Hinterhof der Abteistadt. Auf die stadtabgewandte Seite von Basilika und Regino-Gymnasiums verirrten sich nur vereinzelte Touristen, Parkplatzsuchende oder Kunden der dort ansässigen Unternehmen. Das hat sich seit gestern schlagartig geändert: Feierlich wurde der neue Busbahnhof, nach der Verlegung vom Klosterhof, eingeweiht.

Jeder, der mit dem öffentlichen Personennahverkehr nach Prüm komme, steige nun hier aus, sagt Prüms Bürgermeisterin, Mathilde Weinandy. Stilvoll werde man nun von den Statuen der Karolinger empfangen. Passend dazu verleihen die Damen der Initiative Frauenschuh in historischen Kostümen der Feierstunde besonderen Flair.
Die Bürgermeisterin zeigt sich aber nicht nur froh darüber, dass die Verlegung trotz langer Planungen und auch vieler Diskussionen geglückt ist: "Sie ist auch die Vorstufe für das nächste große Projekt - die Hahnplatzsanierung." Dankbar sei sie über die breite Unterstützung von Land und Kreis: "Ich möchte keine detaillierten Zahlen nennen, aber mit allen Fördermitteln zusammen haben wir hier knapp eine Millionen Euro verbaut."

Gut angelegtes Geld, findet der Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Gerolstein, Herald Enders: "Aus städtebaulicher Sicht kommt dem Gerberweg eine hohe Bedeutung zu." Nicht allein, dass ein attraktiver neuer Bahnhofsbereich entstanden sei, ohne die Fertigstellung des Kreisels an der Bahnhofstraße - er gehöre wie die Sanierung des ganzen Gerberwegs zum Bauprojekt hinzu - wäre es nicht möglich gewesen, demnächst den Hahnplatz in Angriff zu nehmen - und dort gehe es bald los.In vier Wochen geht es weiter