Prümer Konvikt zeigt "Bilder von oben" von Christian Credner aus Lambertsberg

Prüm · Man muss nur die Blickrichtung wechseln und schon wird aus einer simplen Tischgruppe mit vier Stühlen ein Kleeblatt: vier Rundungen symmetrisch angeordnet um eine Mitte. Dieses Foto und andere verblüffende Motive sind derzeit im Prümer Konvikt zu sehen. Aufgenommen hat sie der Hobbyfotograf Dr. Christian Credner aus Lambertsberg.

 Glücksklee – so nennt der Hobbyfotograf Christian Credner diese Aufnahme einer Tischgruppe vor einem Eiscafé in Waxweiler. Foto: Christian Credner

Glücksklee – so nennt der Hobbyfotograf Christian Credner diese Aufnahme einer Tischgruppe vor einem Eiscafé in Waxweiler. Foto: Christian Credner

Foto: Wilma Werle (wiw) ("TV-Upload Werle"

Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln, um die Schönheiten des Alltäglichen und Banalen zu erkennen. Oft reicht ein Schritt zurück, ein wenig Abstand, um einen anderen Blick auf die Dinge werfen zu können. Christian Credner geht dafür in die Höhe. Besser gesagt: nicht er selbst, aber seine Kamera.
Dafür hat sich der Tüftler zwei Methoden ausgedacht. Entweder hängt er seine Kamera an einen Fesseldrachen, der bis zu hundert Meter hoch steigen kann, oder er fixiert sie an einen selbstgebauten Teleskopstab. Damit kann er Aufnahmen aus acht bis 10 Meter Höhe machen. So entstehen Fotos ästhetischer Schönheit. "Das Stativ habe ich immer dabei, zu manchen Veranstaltungen gehe ich auch gezielt hin. Aber man weiß ja nie, wie es letztlich von oben aussieht", sagt Credner. Dass die Außenterrasse eines Waxweiler Eiscafés von oben wie ein Glücksklee wirkt, ist dann auch für ihn ein Glücksfall.
Seit 15 Jahren fotografiert Credner die Welt von oben. Seine Motive findet er in der Eifel, aber natürlich auch auf Reisen. "Mein Fiberglas-Stativ ist nur gut einen Meter lang und wiegt weniger als ein Kilo. Das kann ich überall hin mitnehmen. Aber wenn es ausgezogen ist und die Kamera vorne dran hängt, wird es richtig schwer." Dann muss er es mit dem Fuß fixieren und mit beiden Händen halten, den Blick immer auf sein linkes Handgelenk gerichtet. Dorthin wird nämlich das, was die Kamera im Sucher entdeckt, per Videoübertragung auf einen kleinen Bildschirm überspielt.
Nun sind die außergewöhnlichen Aufnahmen Credners mit dem Teleskopstab im Prümer Konvikt zu sehen. Die Fotos, unter anderem mit Motiven aus Dudeldorf, Fließem, Lünebach, Wawern oder von der Air Base Spangdahlem, können bis Samstag, 19. Dezember, montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr besichtigt werden. Jeweils dienstags und freitags von 12 bis 14 Uhr sowie donnerstags von 15 bis 18 Uhr steht der Fotograf Rede und Antwort.Extra

Christian Credner wurde 1942 in Laage/Mecklenburg geboren und wuchs in West-Berlin auf. Nach seinem Medizinstudium arbeitete er zunächst in einem Krankenhaus, später ließ er sich als Kardiologe mit eigener Praxis in Mönchengladbach nieder. Zahlreiche Reisen in die Eifel haben ihn und seine Frau dazu bewogen, im Jahr 2000 in Lambertsberg sesshaft zu werden. Seitdem engagiert sich der passionierte Hobbyfotograf im geologischen Museum Waxweiler und im Geschichtlichen Arbeitskreis Bitburger Land. Seine Luftaufnahmen mit Fesseldrachen haben schon wertvolle archäologische Erkenntnisse geliefert. Für den Eifelkreis hat Credner zahlreiche Kommunalwappen entworfen. Im Oktober wurde er mit dem Deutschen Bürgerpreis geehrt. wiw

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