Prümer Narren feiern mit vielen Gästen

Feines Programm vor vollem Haus: Die Galasitzung der Karnevalsgesellschaft (KG) Prüm lockte rund 350 Zuschauer in die Karolingerhalle - und die hatten viel Grund zum Jubeln.

Prüm. Satter Tusch für die Prümer Karnevalsgesellschaft: Die Galasitzung am Samstag in der Karolingerhalle bot reichlich Anlässe für kräftigen Applaus - wie zu Beginn von KG-Präsident Berthold Thies versprochen. Den Start übernahm ein sympathisches Regentenpaar, das keine Mühe hatte, die Herzen der Untertanen zu erobern: Prinz Josef II. und Prinzessin Marion I. (Arnoldi). Im Gefolge: die Grüngewandeten aus der Prinzengarde, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert und deshalb auch den närrischen Herrscher stellt (der TV berichtete). Tänzerisch begeisterte nicht nur das Gardeballett - auch die Herren erfreuten, bei allerdings extrem ökonomischer Motorik und aufs Wesentliche beschränkter Koordination.

Im Anschluss lieferte Irmgard Theres-Leiwer als "Rumpelstilzchen" alles, was die "Märchenstadt" Prüm so bewegt: Baustellen, Kreisverkehr, den FC, die Geschäftswelt und natürlich diesen dicke Termin Ende Mai. So werde, glaubt das Rumpelstilzchen, Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy derzeit denken: "Et Wasser steht mir bis zum Hals - bald ist der Tag von Rheinland-Pfalz."

Nach sportlich getanztem Auftritt der "Flip Kicks" vom Ski-Klub stellte der "Landarzt" seine Diagnose: Patrick Bormann, Ortsbürgermeister von Lützkampen. Sein vor allem politischer Rundumschlag ließ auch christdemokratische Parteifreunde nicht außen vor: So habe sich vor kurzem "Bekovsbauer" Michael Billen im Landtag zum Dioxinskandal geäußert. Dagegen sei nichts einzuwenden, denn: "Mit Schweinereien kennt der Billen sich aus." Kein Wunder, dass die Prümer da besonders laut klatschten. Kommentar von Berthold Thies: "Da zahlt man die zehn Euro Praxisgebühr gerne."

Überhaupt, die Lützkampener: Die schickten nicht nur ihren OB, sondern gleich zwei weitere erfreuliche Beiträge: Frank und Daniela Reinard mit einer schön bekloppten Zaubershow und Tino Pütz, Joachim Hens und Mario Becker als "Blue Man Group" - klasse Auftritt, so perfekt wie kurz.

Aus St. Vith hereingetanzt kamen die "Diddeldöppcher" und ernteten Jubel dank akrobatischer Perfektion. Wie selbstverständlich auch die Prümer Jungs von "Sockenschuss", die mit souverän servierter kölscher Liederseligkeit zum Schunkeln, Singen und Tanzen aufforderten.

Restlos bezaubert zeigte sich das Prümer Publikum von einem Paar aus Stadtkyll und Ormont: Helen Bindels und Achim Nesges lieferten einen so eleganten wie kräftezehrenden Showtanz aus dem Musical "König der Löwen".

Vor dem großen Finale folgte dann noch eine Nummer, die es in sich hatte: Der Auftritt der ehemaligen Gardetänzerinnen, stilecht im 20er-Jahre-Kostüm. Sehr charmant. Großer Jubel - und Zugabe.

Gab's was zu meckern? Mancher Akteur verweilte vielleicht etwas zu lange auf der Bühne, was viele aber gar nicht mitbekamen: So beschwerten sich einige gestandene Karnevalisten darüber, dass ein Teil des Publikums hörbar mehr mit sich selbst als mit dem Bühnengeschehen beschäftigt war. Sie beschwerten sich zu Recht.

Weitere Akteure: "Ne Eefeler Buuresoldat" (Karl Hickert); "De Mütz" (Kosmas Fischer); Funkengarde, Rote Funken, Gardeballett. Als "Hausband" spielte der Musikverein Prüm.

Nostalgiesitzung der Garde: Samstag, 19. Februar, 20.11 Uhr, in der Karolingerhalle. Karten im Baur-Store in der Hillstraße.