Prümer Stadtrat stoppt den Einbahnring

Prüm · So mancher Prümer wird erleichtert aufatmen: Der Versuch mit einem Einbahnring in der Innenstadt wird vorzeitig beendet. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Stattdessen soll noch in diesem Jahr ein Kreisel auf dem Hahnplatz erprobt werden.

Prüm. Nach vier Wochen hat der Stadtrat die Reißleine gezogen: Die Erprobungsphase einer geänderten Verkehrsführung in der Prümer Innenstadt mit Einbahnstraßen in der oberen Bahnhofstraße und der unteren Hahnstraße wird abgebrochen. Bereits Mitte September soll der Spuk nach dem einmütigen Wunsch der Ratsmitglieder ein Ende haben. Ursprünglich war vorgesehen, den Test mindestens bis Ende Oktober laufen zu lassen. "Wir sind der Meinung, dass zwei Monate reichen", sagt Markus Fischbach, Fraktionssprecher der SPD, die den Antrag auf die Tagesordnung gebracht hatte. Er hält den Versuch insgesamt für gescheitert.
Der Vorstoß war im Vorfeld mit den anderen Fraktionen abgestimmt worden, die einhellige Zustimmung signalisiert hatten. Damit reagiert der Rat auch auf die große Skepsis, die bei einer Einwohnerversammlung geäußert wurde (der TV berichtete). Damals hatten viele Bürger das Chaos beklagt, das seitdem herrsche, und teils harsche Kritik geäußert. Andere wiederum konnten der neuen Verkehrsführung sehr wohl etwas abgewinnen.
Stattdessen soll nun nach dem Willen der Ratsmitglieder noch in diesem Jahr ein Kreisverkehr für eine Probephase eingerichtet werden. Horst Follmann (CDU) regte an, dabei die bekannten Engstellen für Fußgänger im Blick zu behalten und dort vielleicht ähnlich wie am Altenmarkt eine Gleichberechtigung von Autos und Fußgängern zu erreichen, um die Situation an diesen Stellen zu entschärfen. Das sieht Dirk Kleis (Liste Kleis) ähnlich. Man solle schauen, inwieweit es verkehrsrechtlich möglich sei, Teile der Straßen auf dem Hahnplatz in eine Art verkehrsberuhigte Zone zu verwandeln. Dies soll nun mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein abgestimmt werden.
Die Analyse, welche Lösung die beste ist und wie sie bei den Bürgern ankommt, soll in Abstimmung mit den Städteplanern vom Büro Isu im Anschluss an den Kreisel-Test vorgenommen werden.
Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy zeigte sich erleichtert über die Einmütigkeit aus dem Rat. "Seit der Umstellung auf den Einbahnring geht es mir nicht besonders gut", bekannte Weinandy. Sie bekomme sowohl positive wie auch negative Rückmeldungen. Besonders betroffen jedoch mache es sie, dass sich manche Bürger nicht mehr trauten, ihre Meinung offen zu sagen. "Das dürfen wir nicht zulassen." Sie sei aber froh über das Bürgergespräch, das gut und sachlich gelaufen sei.
Von allen Plätzen, die aktuell und in den letzten Jahren neu gestaltet worden seien, wäre der Hahnplatz der schwierigste. Daher freue sie sich über die Einmütigkeit im Stadtrat und die Abstimmung zwischen den Fraktionen im Vorfeld. "Wir schaffen es nur gemeinsam, etwas zu verändern."
In einem Gespräch mit dem LBM soll nun geprüft werden, ob und wann ein Kreisel zu Testzwecken eingerichtet werden kann. Außerdem soll mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier geklärt werden, wie diese zu einem Kreisverkehr steht, sagt Weinandy, die den Rat zur Geschlossenheit aufruft: "Wir sollten gemeinsam für die Stadt kämpfen."

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