Ausbildung Einfach mal schnell sicherer machen

Schönecken · Drei PUK-Auszubildende haben am Schönecker Standort wegen Sicherheitsmängeln einen Hubtischwagen verbessert. Der Berufsgenossenschaft ETEM gefiel dies so gut, dass sie die drei Tüftler gleich mal mit einem Preis auszeichnete.

 Beim Tag der Aus- und Weiterbildung der BBS Prüm zeichnete Theodor Weber (BG ETEM) Michael Bützer, Thomas Lehnen, Marius Heinz aus. Als Sicherheitsfachkraft ist Rainer Backes stolz auf die Leistung der Jungs.

Beim Tag der Aus- und Weiterbildung der BBS Prüm zeichnete Theodor Weber (BG ETEM) Michael Bützer, Thomas Lehnen, Marius Heinz aus. Als Sicherheitsfachkraft ist Rainer Backes stolz auf die Leistung der Jungs.

Foto: Thomas Noetzel

Hüfthoch, ein Griff zum Schieben und eine Fläche zum Abstellen - das Konzept ist so einfach wie seit vielen Jahren erprobt. Allerdings ist der kleine Hebewagen nicht unbedingt sicher. „Bei einer Besichtigung zum Thema Betriebssicherheit fiel auf, dass unter ungünstigen Umständen schnell mal die Hände gequetscht werden können“, sagt Thomas Noetzel, Assistent der Werksleitung im Schöneckener PUK-Werk (siehe Info). Was nun? Neue Geräte bestellen? „Nein, so weit wollten wir nicht gehen. Wir fragten einfach unsere Auszubildenden, ob sie nicht eine Idee haben – und sie hatten eine!“ Die war so gut, dass sie gleich von der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse (BG ETEM) prämiert wurde.

Verliehen wurde den drei Auszubildenden Michael Bützer, Thomas Lehnen und Marius Heinz die Auszeichnung beim Tag der Aus- und Weiterbildung der Berufsbildenden Schule. „Das hat sich einfach gut angeboten“, sagt Werksleiter Detlef Noetzel.

Wie es zum Projekt gekommen ist, sei schnell erklärt, sagt Heinrich Feider-Burggraf. Bei einer Betriebsbesichtigung sei das Problem mit dem Hubtischwagen aufgefallen. „Wir hätten das schnell selber gelöst, dachten aber, dass das eigentlich die richtige Aufgabe für die Jungs wäre. Wir fragten sie, sie sagten, dass sie sich was überlegen werden und einige Tage später konnten wir ans Umbauen gehen.“

Die Aufgabe an die Auszubildenden weiterzugegeben, sei perfekt, sagt der Sicherheitsbeauftragte Rainer Backes. „Es war eine großartige Methode, um die Azubis zu fordern, aber auch um das Thema Arbeitssicherheit ein bisschen mehr ins Bewustsein zu rücken.“ findet . Und die Auszubildenden gingen auch gleich mit dem betriebswirtschaftlichen Gedanken an die Arbeit.

Die Lösung nämlich ebenso simpel, wie effektiv und effizient. Das Problem liegt im Griff. Hält der Nutzer ihn fest und senkt das Gerät ab, kann die Ladung bei unvorsichtiger Handhabung auf dem Handrücken landen: Quetschungen wären vorprogrammiert.

„Wir überlegten, wie der Bereich besser gesichert werden kann. Hatten einige Ideen, die aber sehr aufwändig oder eben auch sehr teuer gewesen wären“, sagt der mittlerweile zum Gesellen gewordene Ex-Auszubildende Michael Bützer. Einige Tage habe man das Für und Wieder aller Vorschläge abgewogen und sich für die eigentlich einfachste, nämlich die Schutzbügel-Lösung entschieden. „Wir werden sie aber noch durch ein weiteres Blech optimieren“, sagt er.

Ob mit weiterem Schutz oder ohne, der BG ETEM waren die Mühen einen Preis wert. Thomas Noetzel betont die Bedeutung der Auszeichnung: „Das zeigt allen Nachwuchskräften bei PUK, dass frische Ideen ernst genommen und honoriert werden.“ PUK setzt den Hubtischwagen vor allem zum innerbetrieblichen Transport und als ergonomische Hilfe bei Montage von Stanzwerkzeugen ein. Der Hersteller des Wagens sei übrigens bereits über die Entwicklung informiert worden, sagt Thomas Noetzel. Die Azubis hofften nun, dass ihre Anregung dort in die Produktion einfließen wird - Sicherheit geht eben vor.

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