Punkten mit Bergwerk, Supermarkt und Schule

Bleialf · Als einziger Ort im Norden des Eifelkreises Bitburg-Prüm steht Bleialf im Gebietsentscheid des Dorfwettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Nun hat die Bewertungskommission sich einen Eindruck verschafft.

 Wolfgang Druckenmüller vom Bergmannsverein (rechts) erklärt den Mitgliedern der Gebietskommission das Besucherbergwerk. TV-Foto: Christian Brunker

Wolfgang Druckenmüller vom Bergmannsverein (rechts) erklärt den Mitgliedern der Gebietskommission das Besucherbergwerk. TV-Foto: Christian Brunker

Bleialf. Dort, wo früher Zugreisende ein- und ausgestiegen sind, dort beginnt auch für die Bewertungskommission des Dorfwettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" der Rundgang durch Bleialf: am ehemaligen Bahnhof, der heute eine Gaststätte beherbergt. Direkt daneben verläuft der Eifel-Ardennen-Radweg, der von Gerolstein kommend bis nach St. Vith führt. Dafür ist auch der ehemalige Tunnel in den Sommermonaten geöffnet, im Winter bietet er Fledermäusen eine Heimat. Für Ortsbürgermeisterin Edith Baur ein gelungener Kompromiss zwischen Tourismus und Naturschutz.
Jury-Leiter Alfons Hausen von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier regt an, den Radweg mit dem Eifel-Logo zu bewerben. Äußerst beeindruckt ist er von dem CO{-2}-neutralen Supermarkt, den Winfried Schmitz gebaut hat und der deutschlandweit zu den ersten dieser Art gehört. Beispielsweise wird die Wärme, die bei den Kühlanlagen entsteht, im Boden gespeichert und im Winter zum Heizen genutzt, wie Schmitz der Kommission berichtet. "Das ist schon sehr überzeugend", sagt Hausen.
Kein Besuch in Bleialf wäre vollständig ohne einen Blick ins Besucherbergwerk, das vom Bergmannsverein St. Barbara betreut wird. Dieser erinnert seit 150 Jahren an die Bergbautradition der Gemeinde. Bis 1954 wurden Bleierze abgebaut.
Überhaupt die Vereine: Sie tragen viel zum Leben im Ort bei und berichten dies auch der Kommission. Beispielsweise am Weiher, den der Angelverein pflegt. Und natürlich steht auch die Realschule plus auf dem Besichtigungsplan der Kommission. 1992 wurde aus der damaligen Hauptschule eine regionale Schule, seit 2009 ist sie eine Realschule plus. Schon früh, so berichtet Konrektorin Monika Winkelmann, habe man auf das Ganztagsangebot gesetzt. Mittlerweile nutzen mehr als die Hälfte der rund 470 Schüler das Angebot.
Nach rund zweieinhalb Stunden endet der Besuch. Für die Bleialfer heißt es nun warten bis zum 30. Juni, dann will die ADD die Ergebnisse veröffentlichen und erklären, welche Gemeinden in den Landesentscheid weiterkommen. "Wir sind bescheiden und warten jetzt ab", sagt Baur. Aber schon jetzt sei man mit dem Ergebnis zufrieden. Die Teilnahme am Wettbewerb sei auf jeden Fall positiv für den Ort.
Am Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" haben in der Region Trier insgesamt 16 Gemeinden teilgenommen. In ganz Rheinland-Pfalz sind es 215 . Die teilnehmenden Gemeinden werden in Haupt- und Sonderklasse unterschieden. Wobei in der Sonderklasse alle diejenigen Gemeinden vertreten sind, die bei früheren Wettbewerben schon einmal mitgemacht und es mindestens in den Gebietsentscheid geschafft haben. In der Sonderklasse in der Region Trier konkurrieren in diesem Jahr außer Bleialf die Orte Bruch (VG Wittlich-Land), Bickendorf (VG Bitburg-Land) und Weiden (VG Neuerburg) um den Einzug in den Landesentscheid. In der Hauptklasse wollen Wawern (VG Konz) und Dudeldorf (VG Bitburg-Land) in die nächste Runde. Aus der Region Trier können jeweils ein Dorf in der Haupt- und in der Sonderklasse für den Landesentscheid nominiert werden. Wer das sein wird, wird am Donnerstag, 30. Juni, bekanntgegeben. ch

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