Radweg für die Bürger - Teller für Arenz

Ein neuer Radweg, ein defizitärer Haushalt und ein verschnupfter Ex-Bürgermeister: Trotz durchaus schwieriger Themen hat die neue VG-Chefin Diane Schmitz ihre erste Ratssitzung souverän gemeistert.

Jünkerath. Die Rückkehr eines alten Bekannten: Zum ersten Mal seit langer Zeit ist der ehemalige Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll, Werner Arenz, an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt.

Sogar auf eine offizielle Verabschiedung hatte er damals verzichtet. Anlass für seinen Besuch bei der Sitzung war die Übergabe des Wappentellers der Verbandsgemeinde, den Arenz für seine Verdienste und sein ehrenamtliches Engagement in zahlreichen Gremien bekommt.

Die Turbulenzen während seiner Jahre im Amt bleiben an diesem Tag ausgespart: Arenz habe sich auf vielen Gebieten um die VG verdient gemacht, sagt seine Nachfolgerin Diane Schmitz in ihrer Ansprache. Genau 17 Jahre, fünf Monate und 17 Tage sei er im Amt gewesen. Der Geehrte bedankt sich für die Auszeichnung, die er trotz einer Erkältung gerne persönlich entgegennehme.

Er nutzt die Gelegenheit und verabschiedet sich auch vom Rat: "Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Sie haben eine schwierige und spannende Zeit vor sich."

Schwierig ist vor allem die Situation im Haushalt der Verbandsgemeinde. Der erste Entwurf, der vorgestellt wird, sieht einen Fehlbetrag von rund 1,3 Millionen Euro vor.

Für Investitionen werden rund 2,2 Millionen Euro angesetzt, die vor allem in die Schulen und die Sanierung der zentralen Sportanlage in Jünkerath fließen sollen. Finanziert werden sie in der Hauptsache über Kredite. Nun soll der Haushalt in den einzelnen Ausschüssen beraten werden, ehe er in der nächsten Sitzung beschlossen werden soll.

Nachdem der Bund beschlossen hat, den Kylltalradweg von Jünkerath bis Losheim auf der ehemaligen Bahnstrecke zu bauen (der TV berichtete), hofft man in der Verbandsgemeinde Obere Kyll darauf, in diesem Zuge auch weitere Schwachstellen in der Streckenführung ausbessern zu können.

Bauamtsleiter Karl Müller informierte über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Planungen für die Strecke. "Da sind wir im Endspurt", sagt Müller. Derzeit werde noch über Regelung wegen möglicher Altlasten verhandelt. Wenn der Kauf vollzogen ist, soll der Bund als neuer Streckeneigentümer die Nutzung als Radstrecke auf den Weg bringen.

Im Gegensatz zur Strecke von Prüm nach Gerolstein werden diesbezüglich aber keine Probleme erwartet, da die Gleise bereits vollständig abgebaut sind. Mit dem Bau könne wahrscheinlich 2011 begonnen werden, so dass der Weg voraussichtlich 2012 fertig sei.

Der Radweg soll auf der alten Bahntrasse verlaufen, auch in den Bereichen von Hallschlag und Stadtkyll. "Aber die Orte sollen mit Abzweigungen angebunden werden", sagt Müller.

Anbindung an Jünkerath noch unklar



Unklar ist hingegen noch die Anbindung des Radwegs an den Bahnhof in Jünkerath. Derzeit verläuft der Radweg durch das vielbefahrene Gewerbegebiet bei Glaadt.

"Das kann eigentlich nicht sein", sagt Dieter Klaus (SPD). Rainer Helfen (CDU), Ortsbürgermeister von Jünkerath, drängt ebenfalls auf eine Verbesserung und richtet auch den Blick auf die Verbindung in die andere Richtung, nämlich nach Lissendorf. Auch dort sei die Streckenführung noch nicht optimal.

Optimal hingegen ist der Verlauf der Premieren-Sitzung der neuen Bürgermeisterin. Souverän führt Diane Schmitz durch die Tagesordnung und lässt zu keinem Zeitpunkt bei den Anwesenden den Eindruck entstehen, dass sie zum ersten Mal agiert.

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