Raffer Markus Alff gewinnt die Eierlage

Schönecken · In einem spannenden Wettlauf hat sich Raffer Markus Alff (21) bei der Schönecker Eierlage gegen seinen Kontrahenten und besten Freund, Tim Michels (20), durchgesetzt. Am Ende entschieden nur wenige Hundert Meter.

Schönecken. Nach 104 Eiern oder 39:03 Minuten ist es entschieden: Der 21 Jahre alte Markus Alff hat als Raffer die Schönecker Eierlage gewonnen. In einem spannenden Rennen trennten Läufer Tim Michels nur noch wenige Hundert Meter vom Ziel, als das entscheidende letzte Ei in die Luft geworfen wurde. Rund 1000 Besucher fieberten an der Strecke in der festlich geschmückten Von-Hersel-Straße mit. "Es war richtig spannend, das war unser Ziel", sagt der glückliche Gewinner Markus Alff, der gegen seinen besten Freund antrat. "Es war uns eigentlich egal, wer Erster oder Zweiter wird, wir haben beide gewonnen."Kampf im kalten Gegenwind

Während Alff unablässig von den Zuschauern an der Strecke angefeuert wird, ist der Läufer allein auf seinem Weg in den Nachbarort Seiwerath und wieder zurück - eine Strecke von 7,6 Kilometern. "Ich hatte ziemlich viel mit dem Gegenwind zu kämpfen und musste auf die Zähne beißen", sagt Michels. "Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass es verdammt eng wird." Und so kommt es auch: Als Michels nach fast sieben Kilometern einsamen Kampfes hinauf nach Seiwerath wieder die ersten Häuser von Schönecken erreicht, liegen noch etwas mehr als zehn Eier in der Sägespanspur. "Das wird ziemlich knapp, sie liegen ziemlich dicht beisammen", informiert Moderator Thomas Bastuck von der Junggesellensodalität die Zuschauer - die daraufhin den Raffer noch lauter anfeuern. Als er schließlich zum letzten Mal den Korb erreicht und damit seinen Sieg amtlich macht, hat er noch genug Puste, um seinem Kontrahenten entgegenzulaufen. Erschöpft fallen sich beide Freunde in die Arme, ehe es wieder gemeinsam durch die jubelnde Menschenmenge zurück zum Startpunkt geht. "Es war dieses Jahr eine schöne Eierlage mit zwei sehr guten Wettstreitern", sagt Bastuck. "Der Läufer hat sich tapfer geschlagen und so kam dieser spannende Wettkampf zustande. Das waren nicht einmal mehr 500 Meter, also sehr, sehr knapp."Besonders froh ist man über das Wetter: Nachdem es in den vergangenen Tagen immer wieder geschneit hatte, zeigt sich die Sonne pünktlich zur Eierlage über dem Burgflecken und lässt zumindest einmal den Frühling erahnen, obwohl der kalte Wind dennoch immer wieder durch die Gassen pfeift. "Wir haben einen Spruch: Petrus muss Junggeselle sein, und das hat sich in diesem Jahr wieder bewahrheitet", sagt Bastuck. "Wir hätten kein besseres Wetter haben können. Das ist absolut klasse für so einen Wettkampf." Damit reihen sich Markus Alff und Tim Michels nun in die lange Teilnehmerliste der Eierlage ein, die bis ins Jahr 1866 zurückreicht. "Das ist einfach richtig geil", sagen die beiden unisono. "Jeder, der im Verein ist, will einmal die Eierlage laufen. Das ist einfach ein einmaliges Gefühl." Weitere Bilder im Internet aufvolksfreund.deExtra

Eine Eierlage ist ein kniffliger Wettkampf zwischen zwei Läufern. Denn sie laufen nicht einfach nebeneinander um die Wette. Sondern der eine, der Raffer, muss eine bestimmte Zahl von Eiern einzeln aufsammeln und in einen Korb bringen. Das muss er schneller schaffen als sein Gegner, der währenddessen eine bestimmte Strecke ablaufen muss. Entstanden ist dieser Wettkampf vor vielen Hundert Jahren. Man erzählt sich, dass zwei Ritter auf der Burg Schönecken ihn erfanden. Sie wollten herausfinden, welcher ihrer Laufburschen der schnellere ist. ch

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