Jünkerath. Neues Jahr, neue Verwaltungschefin - und viele Aufgaben: Was ist wichtig für die Fraktionen im VG-Rat Obere Kyll? "Auf Platz 1 steht für uns: Wie wird sich die neue Bürgermeisterin einarbeiten?", sagt Lothar Schun von der FWG. Bislang gebe es allerdings an Diane Schmitz nichts auszusetzen - und mehr werde man wissen, wenn das für Dienstag, 23. Februar, angesetzte Gespräch mit den Ratsfraktionen vorbei sei.

Zweiter wichtiger Punkt für die Freien Wähler: "Die Schule. Ganz klar." Es sei zu überlegen, wie man vor allem die Jünkerather Realschule plus noch stärken könne, nachdem die gemeinsame Integrierte Gesamtschule mit Hillesheim nicht zustande gekommen sei.

"Und natürlich die Verwaltungsreform", sagt Schun. Zwar habe man dazu in der FWG noch keine Richtung abgesprochen. Dennoch deute vieles auf den Zusammenschluss mit Hillesheim. Dabei ist Schun bewusst, dass das mit Gemeinden wie Hallschlag und Scheid nicht so einfach zu machen sein wird, da die Bürger dort mehrheitlich in Richtung Prüm (und damit auch zu einem Kreiswechsel) tendieren. "Aber ich appelliere an ihre Solidarität mit der VG. Die Entfernung zum Verwaltungssitz ist nicht so gravierend." Eine Abspaltung aber würde die Verhandlungsposition der VG bei der Reform und möglichen Fusionsgesprächen schwächen.

Kommunalreform ganz oben auf der Liste

Die Reform ist auch für die CDU eines der beherrschenden Themen. Allerdings, sagt Fraktionschef Walter Schmidt, bleibe die Studie abzuwarten, die von der Universität Trier und weiteren Fachleuten dazu vorgelegt werden soll. Es habe "wenig Sinn, sich vorher damit zu beschäftigen." Dabei hofft er auf Ergebnisse, die unbeeinflusst sind von den Wünschen der Landesregierung.

So könne er sich durchaus eine Stärkung der VG "in einem Großkreis Eifel" vorstellen. Gespart werden könne nämlich auch auf der Ebene der Kreisverwaltungen. "Die VG ist die Ebene für die Bürger vor Ort." Weitere CDU-Themen: die vom Land geförderte Sanierung der zentralen Sportanlage in Jünkerath. "Und dass das Thema Waldfreibad Stadtkyll aufgearbeitet wird."

Martin Schulz, einziges Ratsmitglied für Bündnis90/Die Grünen (und daher ohne Fraktionsstatus), sieht auch die "drohende Verwaltungsreform" oben auf der Liste. Und plädiert dafür, sie "möglichst bürgernah und ökologisch sinnvoll zu gestalten". Das bedeute auch, "dass den Bürgern keine unzumutbaren Fahrstrecken aufgebürdet werden". Für Schulz ist es außerdem Pflicht der VG, ihre CO{-2}-Bilanz zu optimieren, indem sie auf Ökostrom setzt und den Papierverbrauch reduziert, beispielsweise durch das Versenden von Rechnungen und Mitteilungen per elektronischer Post. Außerdem solle in Verwaltung und Schulen Re cyclingpapier verwendet werden.

Auch in der SPD sieht man vorrangig die Kommunalreform als Aufgabe, sagt der Fraktionsvorsitzende Ewald Hansen. Und nimmt die neuen Kommunikationswege in den Blick: "In diesem Zusammenhang wollen wir auch versuchen, eine schnelle Internet-Verbindung für die gesamte VG zu bekommen." Die Sozialdemokraten wollen aber auch beim Radweg auf der Bahntrasse nach Belgien, mit dem es lange nicht voranging, noch einmal nachhaken. "Damit wir da endlich in die Pötte kommen."