Regenrückhaltebecken sorgt für Unmut

Eine ehemalige Güllegrube in Bickendorf, die jetzt als Regenbecken dient, sorgt in der Nachbarschaft für Unmut. So soll überlaufendes Wasser bereits hohen Schaden angerichtet haben.

Bickendorf. (uhe) Werner Hurkes ist sauer. Die Gründe dafür sind zum einen auf den Digitalbildern zu sehen, die er auf seinem Fernsehgerät abspielt, und zum anderen an der Wand hinter dem Fernseher. Dort sind große Risse im Putz, und der Bickendorfer ist davon überzeugt, dass diese unmittelbar mit den Bildmotiven zusammenhängen. Denn die Bilder, die Hurkes im vergangenen Jahr gemacht hat, zeigen Wasser.

Wasser, das sich auf dem benachbarten, leicht abschüssigen Maisfeld seinen Weg gesucht hat und dabei auf dem Grundstück der Familie Hurkes angekommen ist. Mehrfach sei das in den vergangenen Jahren passiert, sagt der Anwohner, und derjenige, der es verursacht habe, streite alles ab. "Dort kommt es her", sagt Hurkes und zeigt auf eine ehemalige Güllegrube am oberen Ende des Feldes. Diese dient heute als Regenrückhaltebecken eines Grundstücks.

Auch wenn das Becken rund 170 Meter entfernt liegt: Dass das überlaufende Wasser auf dem Weg abwärts versickern könnte, hält Hurkes für absolut unwahrscheinlich. "Hier ist nur eine ganz dünne Schicht Erde und darunter fester Lehmboden - da versickert nichts."

Der Besitzer des Rückhaltebeckens möchte sich auf TV-Anfrage dazu nicht äußern. Und auch Fritz Brüders, Leiter der Verbandsgemeindewerke Bitburg-Land, hält sich zurück. "Das ist eine privatrechtliche Angelegenheit", sagt er. "Wir können den Besitzer des Beckens nicht dazu zwingen, sein Niederschlagswasser in unser Kanalsystem einzuleiten." So seien zwar vor sechs Jahren der Bereich in Bickendorf kanalisiert und auch ein Anschluss bis zum Grundstück des ehemaligen Landwirts gelegt worden, doch habe dieser auf eine gebührenpflichtige Entsorgung des Oberflächenwassers über das Kanalsystem verzichtet. Stattdessen laufe das Wasser in das Becken. Und das dürfe auch überlaufen, erklärt Brüders. "Es darf dabei eben nur kein Schaden verursacht werden."

Doch genau das sei passiert, sagt Hurkes und zeigt die Risse in der Wand des erst wenige Jahre alten Anbaus seines Hauses. Zudem sei bereits mehrfach das Wasser in seinen Keller gelaufen. Bereits zwei Mal sei ein Vertreter der Versicherung des Landwirts da gewesen, erklärt er. Der erste habe für den entstandenen Schaden 4000 Euro geboten, was nach Ansicht Hurkes' viel zu wenig ist. Der zweite habe aus dem Fenster geschaut und gemeint, dass das Wasser ja vielleicht von unten nach oben gedrückt werde. Hurkes schüttelt den Kopf: "Von unten nach oben. Stellen Sie sich das mal vor!"

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