Reibungsloser Flugbetrieb dank Prümer Technik

PRÜM. Wenn der Winterdienst der Flughäfen in Frankfurt, Athen oder Sarajewo Stellflächen und Zufahrten von Schnee und Eis freihält, kommen oft in Prüm umgebaute Fahrzeuge zum Einsatz. Dahinter steht das Traditionsunternehmen Thome-Bormann.

Der Ursprung des Familienbetriebs Thome-Bormann liegt vor rund 50 Jahren in Lützkampen. Seit 2002 ist das Unternehmen am neuen Standort auf der Dausfelder Höhe aktiv, erwirtschaftet mit 30 Mitarbeitern inklusive sieben Auszubildenden einen Jahresumsatz von rund sieben Millionen Euro. Das erfolgreiche Geschäftskonzept: Fahrzeuge verschiedener Hersteller so aufbereiten, dass sie für Spezial-Einsätze gerüstet sind. Zu den Kunden zählen nicht nur Landwirte, Kommunen und Straßenmeistereien, sondern auch europäische Flugplatz-Betreiber.Mehr Sicherheit für die Passagiere

"Die Maschinen werden hier speziell nach unseren Anforderungen und Wünschen gebaut", erklärt Karl-Heinz Schäfer, Leiter Winterdienst- und Reinigungs-Management bei der Fraport AG, dem Betreiber des Frankfurter Flughafens. "Wir überprüfen bei der Abnahme, ob die Fahrzeuge den technischen Vorgaben entsprechen." Diesmal geht es um vier Traktoren, die für den Winterdienst mit Schneepflug (Räumbreite 3,50 Meter) und Flüssigkeitsstreuer (1300 Liter) ausgestattet wurden. Sie kommen bei der so genannten Positionsräumung zum Einsatz, das heißt auf den Abstellflächen für die Flugzeuge. Förderbandwagen und Gepäckschlepper müssen freie Fahrt haben, die Passagiere problemlos ein- und aussteigen können. Auch die Tankfahrzeuge, die Treibstoff aus der Pipeline im Boden ins Flugzeug pumpen, brauchen einen geraden und sicheren Stand. "Wegen der vielen Starts und Landungen müssen die Maschinen die Flächen in kürzester Zeit räumen können", sagt Werner Kleppisch, Leiter Ingenieurwesen/Fahrzeugtechnik bei Fraport. 300 Mitarbeiter kümmern sich mit 220 Winterdienst-Fahrzeugen um 650 Hektar Vorfeldfläche (inklusive Start- und Landebahn), 130 Hektar Parkfläche, 150 Kilometer öffentliche Straßen, 300 Kilometer Bürgersteige und 80 Kilometer Radwege. Spezielle Geräte werden zum Enteisen der Flugzeug-Treppen eingesetzt. Heißes Wasser, abdampfen mit einem Glycol-Wassergemisch und schließlich eine hauchdünn aufgesprühte Glycol-Schicht verhindern, dass Passagiere ins Rutschen kommen. Zum Frankfurter Fuhrpark gehören derzeit 35 Maschinen der Prümer Firma. Zuletzt wurden sechs Werkstatt-Mitarbeiter und Fahrer von Fraport zwei Tage lang in Prüm an den Fahrzeugen geschult. Bei großen Streufahrzeugen übernehmen die Prümer den Wartungsdienst vor Ort. Weitere Maschinen rüstet Thome-Bormann zur Pflege der Grünanlagen aus, zum Beispiel zum Baumpflanzen oder Bewässern. Im Juni 2005 informierten sich Fachleute aus ganz Europa bei der ersten internationalen Flughafen- und Kommunalmesse in Prüm (der TV berichtete). Kein Wunder: Auch die Flughäfen in Hahn, Spangdahlem, Münster, Sarajewo, Zagreb, Athen und andere setzen Spezialfahrzeuge aus Prüm ein. Der Kontakt zu Fraport kam bei der Fachmesse in München zustande. Aus ersten Aufträgen entwickelte sich inzwischen eine umfangreiche Partnerschaft - "weil Produkt, Lieferzuverlässigkeit und Service stimmen", wie Karl-Heinz Schäfer feststellt. Für Geschäftsführer Wolfgang Bormann kein Zufall: "Der große Vorteil unserer relativ kleinen Firma ist die Flexibilität. Wir sind rund um die Uhr erreichbar und einsatzbereit, unsere Mitarbeiter ziehen dabei voll mit."

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