Reiten: Ein Sport, der viel Geduld verlangt

Vor 50 Jahren hat Franz Janetzky sein Gestüt Janetzky in Bitburg gegründet. Der TV hat mit ihm über die vergangenen Jahre und die Zukunft gesprochen: Obwohl seine große Liebe die Pferde sind, glaubt er nicht, dass es in zehn Jahren noch viele Reiterhöfe geben wird.

 Marion Janetzky bei einem Turnier des Reit- und Fahrvereins Trier aus dem Jahr 2006. TV-Foto: Archiv Ludwig Hoff

Marion Janetzky bei einem Turnier des Reit- und Fahrvereins Trier aus dem Jahr 2006. TV-Foto: Archiv Ludwig Hoff

Bitburg. Stolz schaut sich Franz Janetzky all die Urkunden und Medaillen an, die in seinem Flur hängen. Es sind so viele, dass von der Tapete nichts mehr zu sehen ist. Der 89-Jährige hat sein Gestüt Janetzky vor 50 Jahren aufgebaut. Doch der Weg bis dahin war lang. Bereits als Siebenjähriger erlernte der gebürtige Wittlicher auf dem Hof seiner Großeltern das Reiten. In der Nachkriegszeit gründete er zunächst ein Fuhrwerk und pachtete anschließend einen Hof in Birtlingen, bevor er 1961 begann, sein Gestüt in Bitburg aufzubauen.
Disziplin und Leidenschaft waren dabei Janetzkys Erfolgsrezept. Anfangs belächelt, musste er sich Anerkennung hart erkämpfen: Als er 1968 mit seiner Voltigiergruppe, die akrobatische Übungen auf Pferden zeigt, bei den Landesmeisterschaften antrat, nahm ihn zunächst keiner Ernst. Doch seine Voltigiermannschaft belegte den ersten Platz. Ein Erfolg, den ihn noch heute freut. Bei den anschließenden Juniormeisterschaften erreichten das Team den dritten Platz - und war damit die erste Gruppe aus Rheinland-Pfalz, die bei diesem Wettkampf platziert wurde.
Seine eigentliche Leidenschaft gehört jedoch der Pferdezucht und der Arbeit mit Problempferden - Tiere, die sich nicht mehr richtig reiten lassen wollen. Auch Janetzkys 25-jährige Tochter Marion arbeitet gerne mit solchen Pferden. Für sie war das ein großer Vorteil: Während ihrer Ausbildung auf der deutschen Reiterschule musste sie ebenfalls schwierige Pferde reiten. Dank ihrer bereits gesammelten Erfahrungen stellte dies allerdings kein Problem für sie dar. Mittlerweile leitet Marion Janetzky den Betrieb ihres Vaters. Zurzeit betreut der Hof rund 40 Reitschüler.
Dennoch sieht Janetzky für die Zukunft düster: "In zehn Jahren wird es kaum noch Reiterhöfe geben", glaubt er. Grund dafür seien all die anderen Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche. Um reiten zu lernen, braucht es nach Janetzky viel Zeit - Zeit, die viele junge Menschen sich nicht mehr nehmen: "Reiten ist eine Taktsache." Er selbst kann sich für sein Leben nichts anderes vorstellen: "Ich bin dafür geboren." lale
Das Fest beginnt am Sonntag, 14. August, um 11 Uhr auf der Reitanlage Janetzky, Spangdahlemer Straße 1. Es gibt Ponyreiten, eine Stutenschau, Präsentation von Verkaufspferden, und die Reitschüler zeigen ihr Können.

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