Rekordbesuch der Pferdefreunde

Der 35. Prümer Pferdemarkt war ein Samstag der Superlative: neuer Rekord mit 5265 Schaulustigen, Auftrieb von 162 Pferden aller Rassen. Non-Stop-Show-Programm mit Attraktionen am laufenden Band, Angebote von 77 Markt- und Imbissständen. Und die Sonne lachte wie nur selten den ganzen Sommer über.

Prüm. "Hilly Billy, Country Lilly": Flotte Gesänge schallen den Besuchern des Pferdemarkts Prüm nach oft mühsamer Parkplatzsuche entgegen. Bereits am frühen Vormittag herrscht auf dem gewiss nicht kleinen Ausstellungsgelände spürbare Enge. Mit seinem beeindruckenden, "pferdegerechten" Show-Programm zieht der Prümer Pferdemarkt, einer der größten bundesweit, Jahr für Jahr mehr Besucher in seinen Bann. Doch sein einzigartiges Ambiente mit allem, was dazu gehört, hat er sich bewahrt.Herzstück ist neben dem stets umlagerten, großen Parcours die meist prall gefüllte Markthalle. "Second hand shop" steht auf einem Riesenspruchband. Doch es geht nicht um gebrauchte Textilien, sondern um Pferdehandel auf hohem Niveau. "Die Leute wissen: Dei uns stehen nur gesunde, vom Veterinär begutachtete Tiere", sagt Werner Arens, Vorsitzender des Reitvereins Prümer Land. Der Initiator des Pferdemarktes ist Organisator, Manager, Moderator und manches mehr.

Die größten Pferde der Welt in Aktion

Von den gesunden, begutachteten Tieren haben auch drei pferdebegeisterte junge Damen Lena (10), Nina (7) und Lisa (12) gehört. Völlig überwältigt vom umwerfenden Charme des schwarzen Ponys Tinka, hoffen sie inständig, dass der Papa das Geld dafür locker macht.

Von zirkusreif bis wildwest reichen die teils atemberaubenden, nicht immer ungefährlichen Vorführungen auf dem Parcours. Uwe Jourdains "Zirkuslektionen und Bodenarbeit", zählen zu den Hauptattraktionen. Motto: Die Tiere vertrauen ihrem Trainer — und umgekehrt. "Aber nicht zur Nachahmung empfohlen", warnen die Akteure immer wieder. Beeindruckend auch Jennifer Hermann mit den "größten Pferden der Welt". Sliding, Stops, Spins und Lasso-Werfen zeigt die Reiterjugend vom Reitverein Prümer Land und Reiterhof Tipper.

Doch nicht nur den großen Tieren gehört die Arena. Amüsiert sind die Zuschauer, wenn Heide Genengers Hunde Hühner hüten. Zwei- und Vierbeiner verstehen sich bestens und halten zusammen. Wenn indes bei unbotmäßigem Hühnerverhalten der mahnende Hundeblick nichts fruchtet, hilft nur noch sanfte Gewalt. Das Federvieh nimmt es gelassen, das Publikum hat seinen Spaß.

Beim spannenden Auftritt der Falknerei verlagert sich das Geschehen in die Luft. Über den Köpfen der Zuschauer zeigen Greifvögel verschiedener Art ihr Können. Star der gefiederten Truppe ist Eulalia, eine imposante Eule.

Ponyreiten, Tauschbörse, Kleintier- und Bauernmarkt: Werner Arens nennt noch viel Interessantes, das der Pferdemarkt zu bieten hat.

Mann der ersten Stunde weiter mittendrin

Untrennbar verbunden mit Prüms traditionsreicher Veranstaltung ist Nikolaus Schaal, Mann der ersten Stunde und Pferdemarkt-Urgestein. Noch keinen Markt hat er ausgelassen. An seinem Stand "alles rund ums Pferd" herrscht reger Betrieb. Jeder scheint jeden zu kennen. "Geritten bin ich schon mit acht Jahren", sagt Pferdenarr Schaal. "Damals hatten wir nur ein Pferd und einen Ochsen". Ob letzterer zeitweise ebenfalls zum Reittier avancierte, blieb unklar. Schaals Kommentar zum jüngsten Markt: "Obgleich alles teurer wird, bin ich zufrieden". Das sind die Besucher sicher auch.

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