Rekordergebnis beim Waldbauverein Prüm

PRÜM. (ka) Der Waldbauverein Prüm gilt als ältester und als einer der mitgliederstärksten bundesweit. An der Jahreshauptversammlung im Prümer Kongresszentrum nahmen neben mehr als 300 Mitgliedern zahlreiche Vertreter der Öffentlichkeit, vorwiegend aus Politik und Forstwirtschaft, teil. Hauptrednerin war Jacqueline Kraege, Staatssekretärin im Mainzer Umweltministerium.

 Bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins verfolgten die Mitglieder die Rede von Staatssekretärin Jacqueline Kraege. TV-Foto: Elmar Kanz

Bei der Jahreshauptversammlung des Waldbauvereins verfolgten die Mitglieder die Rede von Staatssekretärin Jacqueline Kraege. TV-Foto: Elmar Kanz

Grußworte sprachen der Vorsitzende des Waldbesitzerverbands Rheinland-Pfalz, Hermann Ilaender, die Prümer Bürgermeister Mathilde Weinandy und Aloysius Söhngen sowie MdL Michael Billen. Wesentlichen Anteil an der allgemein guten Stimmung unter den Versammlungsteilnehmern hatte die mit feinem Humor gewürzte Begrüßung und Moderation des Waldbauvereins-Vorsitzenden Hans-Heinrich Thome. Vor allem aber die sich mehrenden positiven Signale aus der Wirtschaft zeigten Wirkung. "Wald, bedeutet das nur etwa 10 000 Klafter Holz oder eine grüne Menschenfreude?", fragte die Staatssekretärin zu Beginn ihres Vortrags. Mit Bertold Brechts Betrachtungen über den Wert des Walds verdeutlichte sie den immer schwieriger werdenden Spagat der Waldbesitzer: Verbundenheit mit dem Kulturgut Wald auf der einen Seite, wirtschaftliche Zwänge angesichts stark in Bewegung geratener Energiekosten auf der anderen Seite. Kraege unterstrich die zukünftige Bedeutung und hohe Wertschöpfung des Holzes als nachwachsender Basisrohstoff. "Die Forstwirtschaft ist auf dem besten Weg, zu einem Motor der ländlichen Entwicklung zu werden", betonte sie. Beispielhafte Zusammenarbeit

Die Politik sehe ihre Rolle darin, möglichst stabile Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Waldwirtschaft zu schaffen. "Zu einer nachhaltigen Aufwärtsentwicklung in der Forstwirtschaft, die die Bedeutung der Waldbesitzer stärkt, tragen Sie, verehrte Mitglieder des Waldbauvereins Prüm, maßgeblich bei", schloss sie, "wenn noch viele Waldbauvereine Ihrem Beispiel folgen, ist mir um die Zukunft des Privatwaldes nicht bange". "Dem geht es momentan vergleichsweise gut", befand Hans-Heinrich Thome unter Bezugnahme auf den Jahresbericht von Geschäftsführer Peter Wind, hauptamtlich Leiter des Forstamtes Prüm. Demnach wurden im vergangenen Jahr 67 000 Festmeter Holz aus dem Privatwald im Vereinsgebiet vermarktet. Dahinter stehen 1400 vom Waldbauverein vermittelte Einzelverkäufe. Den Waldbauern brachte das Einnahmen von mehr als 2,5 Millionen Euro und das bisher mit Abstand beste Jahresergebnis seit Bestehen des Vereins. Grund des Erfolgs sei die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen dem Forstamt Prüm und dem Waldbauverein. "Wir ziehen alle an einem Strang, arbeiten zusammen, nicht gegeneinander", betonte Thome. Daher appelliere er eindringlich an Staatssekretärin Kraege, das Modell des rheinland-pfälzischen Gemeinschaftsforstamtes, wonach Staats-, Gemeinde- und Privatwald zusammenarbeiten und das Forstamt die Koordinierung übernimmt, nicht anzutasten. Der Pflegezustand der regionalen Privatwälder sei herausragend. Deutlich steigende Holzpreise und die Nähe zu vielen Holz verarbeitenden Betrieben "zögen ebenfalls Mengen". Der Brennholzboom der letzten Jahre tue ein Übriges. Sorge um die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung sei nicht angebracht. Noch immer würden nur etwa zwei Drittel des jährlichen Holzzuwachses genutzt. Derweil fand Thome auch kritische Worte. Zu viele Waldbesitzer würden sich nicht mehr genügend um ihre Wälder kümmern. Fazit der Veranstaltung: Die privaten Waldbesitzer können optimistisch in die Zukunft blicken. Der nachwachsende heimische Rohstoff Holz gewinnt wieder zunehmend an Wertschätzung. Wirtschaftlich und umweltverträglich zugleich, ist die Holznutzung ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Peter Wind zufolge wird auch 2007 ein für den Privatwald und damit für die gesamte Region gutes Jahr, "sofern wir von Klimaextremen wie Sturm und Trockenheit verschont bleiben".

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