Religion auf dem Prüfstand

Zum Thema Glauben in einer von Technik und Naturwissenschaft bestimmten Welt spricht der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr im Pfarrheim Sankt Salvator in Prüm.

 Über Gott und den Glauben diskutiert der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann heute in Prüm. Foto: privat

Über Gott und den Glauben diskutiert der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann heute in Prüm. Foto: privat

Prüm. (red) "Lohnt es sich, an Gott zu glauben?" Um dieses Thema geht es bei einem Vortrags- und Diskussionsabend am heutigen Mittwoch ab 19.30 Uhr im Prümer Pfarrheim. Die Katholische Pfarreiengemeinschaft Prüm, Gondenbrett, Gondelsheim, Schwirzheim, Olzheim präsentiert dazu einen prominenten Referenten: Weihbischof Stephan Ackermann vom Bistum Trier.

Dabei besteht Gelegenheit zur Diskussion, ähnlich wie vorige Woche bei einer Veranstaltung im Schulzentrum St. Matthias in Bitburg. Dort hatte der Förder- und Freundeskreis des Schulzentrums Eltern und Erzieher eingeladen zum Thema "Wenn dich morgen dein Sohn/deine Tochter fragt... - Von der Schwierigkeit, christlichen Glauben zu leben".

Gemeinsames Gebet von Eltern und Kindern



Weihbischof Ackermann rief seine Zuhörer dazu auf, den Kindern zu helfen, das " Mehr" der Wirklichkeit zu entdecken. Wichtig sei, den Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind. Im Umgang mit ihnen soll man die Kinder ernst nehmen und mit ihnen die Situationen des Alltags besprechen. Notwendig sei, dass Eltern den Kindern Werte vorleben.

Auch das gemeinsame Gebet der Eltern mit ihren Kindern trage zur Identitätsbildung bei. Ackermann sprach sich dafür aus, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie "leistungsfrei" sein dürften. Zu oft werde heute vergessen, "Kinder Kinder sein zu lassen". Dabei sollten Eltern und Erzieher keine Angst vor den Fragen der Kinder haben.

"In unserer Gesellschaft scheint heute oft nur das plausibel, was effektiv und funktional ist", sagte Ackermann . In einer Welt, die die Dinge vor allem aus der Marktperspektive betrachte, falle der Zugang zum Glauben schwer. Denn dessen Wirkung und Effektivität sei nicht immer eindeutig messbar. "Gott lässt sich nicht funktionalisieren", machte der Weihbischof deutlich. Das, was Gott bewirke, sei zwar vielleicht nicht messbar, aber durchaus effektiv.

Natürlich könne man nicht behaupten, Christen würde im Leben alles besser gelingen. "Aber es gibt positive Glaubenserfahrungen mit spürbarer Wirkung", betonte Ackermann. So führe der Glaube zu einer Erweiterung des Horizonts. Er führe über die sichtbare, messbare Welt hinaus und ermögliche einen neuen Blick für die Wirklichkeit. Gott nehme die Menschen an, so wie sie sind, ohne auf ihre Funktionen in der Gesellschaft zu achten. Durch den Glauben und durch die Weitergabe des Glaubens von Eltern an ihre Kinder sei es möglich, Werte auf Dauer aufrechtzuerhalten: "Wer glaubt, gewinnt an Identität."

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