Renaturierung des Kannenbachs am Stausee Bitburg startet 2016

Biersdorf · 2016 könnte das große Jahr der Veränderungen am Stausee Bitburg werden. Zum einen möchte der Zweckverband endlich die Entschlammung des Gewässers angehen, zum anderen soll auch der durch Biersdorf fließende und in den See mündende Kannenbach im Parkplatzbereich wieder freigelegt werden. Letzteres soll rund 1,2 Millionen Euro kosten.

Renaturierung des Kannenbachs am Stausee Bitburg startet 2016
Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Biersdorf. Aktion Blau Plus heißt das Förderprogramm des Landes, mit dem die Renaturierung von Gewässern bis zu 90 Prozent gefördert wird. Profitieren wird davon auch der Kannenbach in Biersdorf, der im Bereich des Stauseeparkplatzes auf einer Länge von etwas mehr als 100 Metern komplett freigelegt werden soll.
Gäbe es ein ähnliches Förderprogramm für sanierungsbedürftige Straßen, so hätten viele Gemeinden sicher nichts dagegen. Wie zum Beispiel Biersdorf, wo rund zwei Millionen Euro für die notwendige Sanierung der Straße Kornmarkt samt Kanalarbeiten veranschlagt sind. "Natürlich wäre es schön, wenn wir die gleiche Förderung auch für unsere Straße bekämen", meint Ortsbürgermeister Arnold Kootz. Doch die Renaturierung des Kannenbachs und die Sanierung des Kornmarkts seien nun mal zwei Projekte, die, abgesehen von ihrer räumlichen Nähe, nichts miteinander zu tun hätten.Verzögerung durch Gutachten


Das betont auch Josef Junk, Bürgermeister der VG Bitburger Land und zudem Vorsitzender des Stausee-Zweckverbands. "Es ist klar, dass einige Leute meinen, man würde das Geld besser in die Straße investieren", sagt Junk. Doch abgesehen davon, dass die Zuschüsse aus unterschiedlichen Töpfen kämen, müsse man auch bedenken, dass die Renaturierung des Kannenbachs zur Aufwertung des gesamten Seeumfelds beitrage. Davon wiederum profitiere die ganze Region.

Eigentlich sollte sie schon in diesem Jahr davon profitieren. Doch die Renaturierung des Kannenbachs und die damit verbundene Errichtung eines barrierefreien Wasserspielplatzes im Mündungsbereich, für die 1,2 Millionen Euro eingeplant sind, haben sich verzögert. Grund dafür seien nicht zuletzt zwei Gutachten, wie Rüdiger Otte, zuständiger Sachbearbeiter der VG-Verwaltung erklärt. So sei zum einen die Bodenbeschaffenheit des gesamten Parkplatzes untersucht worden, zum anderen aber auch der Wasserstand des Kannenbachs. "Es ging darum, festzustellen, ob der Kannenbach im Sommer trockenlaufen kann", sagt Otte, weil das ja dann auch Auswirkungen auf den Wasserspielplatz hätte. Laut Untersuchung sei die Wahrscheinlichkeit des Trockenlaufens als "äußerst gering" einzustufen, sagt Otte. Hundertprozentig ausschließen könne man das in einem trockenen Sommer zwar nie, so der VG-Mitarbeiter, doch aufgrund des Resultats der Untersuchung stehe dem Projekt nun nichts mehr im Weg. Ziel sei es, das Vorhaben noch in diesem Jahr auszuschreiben.

Wenn alles läuft wie geplant, könnte das Projekt also im Frühjahr beginnen. Gleiches gilt auch für die Entschlammung des Stausees, die ebenfalls 2016 angegangen werden soll. Am Dienstag, 1. Dezember, wird sich der Zweckverband (in nicht-öffentlicher Sitzung) sowohl mit der Renaturierung des Kannenbachs als auch mit der Entschlammung des Stausees befassen. Dabei soll dann auch darüber informiert werden, wie viel Kubikmeter Schlamm derzeit im See liegen und mit welchen Kosten bei einer Entschlammung zu rechnen ist.

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