Rettungsdienste DRK im Eifelkreis: Mehr als jeder zweite Einsatz ist ein Notfall

BITBURG-Prüm · Mitarbeiter des Rettungsdienstes sind 2021 knapp 19.500 Mal ausgerückt. Mehr als 900.000 Kilometer wurden dabei zurückgelegt.

 Die meisten Einsätze des DRK-Rettungsdienstes enden mit der Fahrt ins Krankenhaus, am meisten ins Bitburger Krankenhaus.

Die meisten Einsätze des DRK-Rettungsdienstes enden mit der Fahrt ins Krankenhaus, am meisten ins Bitburger Krankenhaus.

Foto: uhe

(uhe) Es scheint, als sei es gelungen, den Abwärtstrend zu stoppen.  Für Rainer Hoffmann, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Bitburg-Prüm, sieht es jedenfalls ganz danach aus. 2018 lag die Zahl der Rettungsdiensteinsätze noch bei mehr als 23.000. Danach sanken die Zahlen deutlich. Was vor allem daran lag, dass gemäß einer Vorgabe des Mainzer Innenministeriums einfache Krankenfahrten – zu denen beispielsweise Fahrten zu Arztterminen zählen –  seit drei Jahren nicht mehr vom qualifizierten Rettungsdienst übernommen werden dürfen.

Und dann ist da natürlich auch noch Corona, das sich in der Statistik ebenfalls bemerkbar macht – in der von 2021 allerdings nicht mehr so stark wie in der des Vorjahres. 2020 gab es knapp 18.900 Einsätze, 2021 waren es 19.

468. „Wir gehen davon aus, dass sich dieser Wert zukünftig bei 19.000 einpendeln wird“, so Hoffmann.

Zu den eher einprägsamen Einsätzen zählte im vergangenen Jahr zum Beispiel der Absturz eines Kleinflugzeugs bei Sefferweich im Februar, bei dem der 27-jährige Pilot starb, das Beziehungsdrama in einem Waldstück bei Wallendorf mit zwei Toten im September oder aber im gleichen Monat der Verkehrsunfall zwischen Schönecken und Hersdorf, bei dem ein Mensch starb und sechs weitere schwer verletzt wurden.

Besonders gefordert waren die Mitarbeiter des Rettungsdienstes aber auch während der Flutkatastrophe im Juli. Und das nicht nur aufgrund der dadurch ausgelösten Einsätze, sondern auch wegen der vielen gesperrten Straßen und beschädigten Brücken. „Wir hatten zum Beispiel einen Einsatz in Holsthum, wo wir zunächst gar nicht mehr wussten, wie wir von dort überhaupt zum Krankenhaus kommen sollen“, erinnert sich Rettungsdienstleiter Manfred Böttel.

Mehr als 900.000 Kilometer wurden im vergangenen Jahr vom DRK-Rettungsdienst zurückgelegt, mehr als 200.000 Bereitschaftsstunden von den insgesamt knapp 170 Mitarbeitern geleistet. Bei 58 Prozent der Einsätze handelte es sich um Notfälle, in knapp 2700 Fällen war auch ein Notarzt mit an Bord.

Den mit Abstand größten Anteil an Einsätzen (47,59 Prozent) hatte auch im vergangenen Jahr wieder die Rettungswache in Bitburg, die allerdings auch personell und fahrzeugtechnisch am besten aufgestellt ist.

Zum Vergleich: Die Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Rettungssanitäter der Bitburger Wache sind vergangenes Jahr 9265 Mal ausgerückt, im Schnitt also 25 Mal am Tag, die Mitarbeiter der Wache in Winterspelt lediglich 664 Mal, hatten somit im Schnitt also noch nicht einmal zwei Einsätze pro Tag.

Die Wache in Winterspelt ist aber genau wie die in Badem und Echternacherbrück lediglich eine Außenstelle. Diese drei Stützpunkte wurden nachträglich vor gut zwölf Jahren errichtet, um der Vorgabe des Rettungsdienstgesetzes gerecht zu werden. Nach dieser darf nämlich kein Notfallpatient länger als 15 Minuten auf den angeforderten Rettungsdienst warten müssen.

Und da diese Vorgabe zur Abdeckung der Versorgung im Kreisgebiet mit den fünf vorhandenen Wachen in Bitburg, Prüm, Speicher, Arzfeld und Neuerburg nicht eingehalten werden konnte, hat das DRK die Außenstellen errichtet. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort