Riesenrutsche für Blankenheimer Freibad

Die Rutsche des stillgelegten Euskirchener Freibads hat ein neues Zuhause: Sie wird momentan mit alten Elementen und neuer Planung im Blankenheimer Schwimmad aufgebaut.

Blankenheim. "Mit einem normalen Auto wären wir im Schlamm gnadenlos abgegangen", erzählt Klaus-Peter Cienia, Chef der Firma Freizeitbedarf aus Erkrath, die Wasserrutschen baut. Genau dies tun Ciena und vier Mitarbeiter derzeit in Blankenheim. Dort errichten sie nämlich die 50 Meter lange Rutsche, die Euskirchens Bürgermeister Uwe Friedl der Gemeinde schenkte. Für Abbau, Transport und Wiederaufbau müssen die Blankenheimer allerdings immerhin noch 76 000 Euro aufbringen.

Eigentlich wollte Cienia, der am Montag mit seinem Team anrückte, in zwei Tagen fertig sein. Aber der Regen machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Wegen des Schlammes musste ein Teleskopstabler eingesetzt werden, um die Rutschenteile vom 300 Meter entfernten Parkplatz Finkenberg an den Beckenrand zu transportieren.

Das Fundament an der Treppe war voller Wasser, so dass hier erst einmal ausgepumpt werden musste. Klaus-Peter Cienia schätzt, dass die Arbeiten sich wahrscheinlich noch bis Freitag hinziehen, möglicherweise muss auch in der kommenden Woche noch gearbeitet werden - je nach Witterung.

Cienia baute die Rutsche im vergangenen Jahr im stillgelegten Euskirchener Freibad ab. Die Elemente wurden dann im Bauhof in Freilingen gelagert. Damit die Rutsche am Blankenheimer Schwimmbad aufgebaut werden konnte, musste wegen der Gegebenheiten vor Ort und unter Verwendung der alten Elemente eine neue Planung erstellt werden.

In Euskirchen endete die Rutsche in einem Edelstahlbecken. Der alte Auslauf konnte aber in Blankenheim nicht mehr installiert werden.

Klaus-Peter Cienia fand eine ansprechende Lösung. Er fertigte eine neue Sicherheitsauslaufbahn, wo die Rutschbahn ausläuft, und zwar genau an der Stelle, wo der Plattenweg um das Becken beginnt. Von dort werden Bankirai-Bretter das Ende der Rutsche mit dem Beckenrand verbinden. Die 2000 Liter Wasser pro Minute, die die Rutsche herunterrauschen, fließen vom Auslauf über die Bretter und ergießen sich als Wasserfall ins Becken.

Entnommen wird das Wasser für die Rutsche im fünf Meter tiefen Becken unter dem Zehn-Meter-Turm. Von dort wird es über eine rund 150 Meter lange Druckleitung zur Rutsche gepumpt. Zurzeit wird an dieser Leitung gearbeitet.

Der untere Bereich der Rutsche erhält eine Plexiglasabdeckung in Form eines Tunnels. Dies geschehe aus Sicherheitsgründen, damit niemand in die Rutschbahn greifen könne, so Klaus-Peter Cienia.

Die Treppenstütze der Rutsche musste verlängert werden, um sich dem Erdniveau anpassen zu können. Damit die Treppe sicher steht, musste ein 2,50 Meter tiefes Fundament gegossen werden.

"Die alte Rutsche war schon in einem perfekten Zustand", sagt Cienia. Optisch werde sie noch ein wenig aufgewertet, dann könne der Tüv sie abnehmen. Das alte Blankenheimer Bad, in dem Reparaturarbeiten durchgeführt werden, werde mit der Wasserrutsche um eine Attraktion reicher, ist sich Klaus-Peter Cienia sicher.

Cienia lobt den Blankenheimer Bauhof ausdrücklich. Viele Arbeiten am Schwimmbad seien in Eigenregie durchgeführt worden, und alle Mitarbeiter der Gemeinde hätten großes Engagement an den Tag gelegt. Lobend äußert er sich auch über die Mitarbeiter des Hotels Finkenberg, schließlich habe es dort für seine Männer immer kostenlos Kaffee und etwas zu essen gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort