Risse im Beton, neue Kosten auf dem Plan

Die bevorstehende Sanierung der Grundschule Speicher wird wahrscheinlich doppelt so teuer wie zunächst geplant. Grund dafür sind gravierende Mängel im Brandschutz sowie weiterer Renovierungsbedarf.

 Die Grundschule Speicher soll nach ihrer geplanten Renovierung sowohl energetischen als auch brandschutztechnischen Anforderungen gerecht werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die Grundschule Speicher soll nach ihrer geplanten Renovierung sowohl energetischen als auch brandschutztechnischen Anforderungen gerecht werden. TV-Foto: Uwe Hentschel

Speicher. Wo der neue Brandschutzbeauftragte des Eifelkreises ein öffentliches Gebäude älteren Baujahrs betritt, wird es in der Regel teuer. Diese Erfahrung haben in den vergangenen Monaten so einige Hausherren gemacht, darunter auch Rudolf Becker, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Speicher. Als Träger der St.-Marien-Grundschule steht der VG in naher Zukunft die Sanierung des Gebäudes bevor. Und nachdem die Verbandsgemeinde zunächst davon ausgegangen war, dafür "nur" 660 000 Euro zahlen zu müssen, die dann wiederum im Rahmen des Konjunkturpakets mit knapp 530 000 Euro bezuschusst werden sollten, hat ihr der Sicherheitsaspekt einen Strich durch diese Rechnung gemacht.

"Der Brandschutzbeauftragte hat gravierende Mängel festgestellt und wollte sogar über eine Sofortverfügung die Nutzung der Halle und des Obergeschosses stoppen", erklärt Becker anlässlich der Sitzung des Verbandsgemeinderats. Und zu dieser Zwangsanordnung ist es nach Auskunft Beckers nur deshalb nicht gekommen, weil umgehend mit der Beseitigung der kritischsten Mängel begonnen wurde. Dazu zählen neue Durchgänge in Zwischenwänden, damit die Kinder im Fall eines Brands bessere Fluchtwegmöglichkeiten haben.

"Es tut mir leid, Sie heute Abend mit diesen Zahlen erschrecken zu müssen", sagt Architekt Franz-Rudolf Heinz von der Planungsgruppe HGH, bevor er die schrecklichste dieser Zahlen, die voraussichtliche Gesamtsumme, nennt. Diese liegt laut Planung bei 1 370 348 Euro. Darin enthalten seien die Kosten für den Brandschutz, aber vor allem auch für die energetische Sanierung, die aufgrund weiterer, zuvor nicht einkalkulierter Baumängel teurer sei als ursprünglich gedacht, erklärt der Architekt und zeigt Fotos mit Rissen im Beton, schlecht belüfteten Treppenhäusern und maroden Heizkörpern. Zudem soll der derzeit noch offene Durchgang zu den Toiletten geschlossen werden. Damit während des Schulbetriebs keines der Schulkinder das Gebäude verlassen oder aber ein Unbefugter dieses betreten könne, ergänzt Becker.

"Ich habe in Anbetracht der neuen Zahlen auch ein leichten Schock erlitten, aber es hat keinen Zweck, die Augen zu verschließen", meint der Bürgermeister, der hofft, einen Großteil der Investitionen über das Konjunkturprogramm abdecken zu können. Das hofft der Verbandsgemeinderat auch, der schließlich ohne Einwände dafür stimmte, die Sanierung der Grundschule anzugehen.

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