Musikfestival Open Air in Büdesheim: Laut und vielfältig, aber friedlich trotz „Krawall“ im Namen (Fotos)

Büdesheim · Unter anderem die Bands Kärbholz, My’tallica, Nitrogods und Motorjesus haben in Büdesheim bei einem Heavy-Metal-Festival mit Wohlfühl­atmosphäre gespielt – dem Krawall’o’Rock-Open-Air.

Krawall´o´Rock Open Air in Büdesheim
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Motorjesus, Brennstoff oder Ignition (deutsch: Zündung) sind Fachbegriffe der Motorenwelt? Irrtum. Metalheads bezeichnet tätowierte, aggressive Gestalten mit langen Haaren in Nietenkluft? Fehl­annahme. Und wer meint, mit einer Pommes­gabel frittierte Kartoffelsticks essen zu können, der ist völlig auf dem falschen Dampfer.

Von der Wahrheit überzeugen konnte sich, wer am Wochenende das Krawall‘o‘Rock-Open-Air in Büdesheim besuchte. Einmal im Jahr verwandelt sich das beschauliche Eifeldörfchen in ein Festivalgelände eingefleischter Metalfans.

Die zweite Auflage des Konzerts lockte bereits am Freitag Metalists aus ganz Deutschland in die Eifel, die den Newcomer- und Undergroundbands der Szene huldigten. Organisiert wird die Veranstaltung vom Verein Eifelkrawallos Heavy Metal Club, der mit seinen rund 30 Mitgliedern die Fläche rund um den Sportplatz in ein Festivalgelände der Extraklasse verwandelte.

Und das ganze Dorf macht mit: Die Äcker neben dem Sportplatz stehen als Campingplatz zur Verfügung. Hier ist man in Hörweite zur Bühne mit gleichzeitig herrlichem Blick in die Eifel – gesunde Landluft inklusive. „Als Gruppe von Freunden, die zusammen Metal­festivals besuchen, wollten wir so etwas auch in unserem Heimat­dorf auf die Beine stellen“, erklärt Dennis, der zur Crew gehört. „Wir wollen kein zweites Wacken werden. Es soll ein kleines, aber feines Festival bleiben.“

Und das ist den Organisatoren der Eifel­krawallos in diesem Jahr rundum gelungen. Am Freitag standen nachmittags ungefähr 100 Zuschauer vor der Bühne. Je mehr nieten­besetzte Kleidungsstücke des Sängers der Band Just Priest fielen, desto voller wurden die Reihen der Zuschauer, und die ersten begannen mit dem Headbangen. Schnell füllte sich im Lauf des Abends das Gelände mit Fans von Brennstoff, Nitrogods, Ignition und My’tallica. „Es ist einfach nur geil hier“, sind sich Dominik und Till einig, die von ihrer selbstgebauten Plattform auf dem Traktor die beste Sicht auf das Gelände haben.

Natalie Adomat, die direkt am Sportplatz wohnt, findet die Musik persönlich nicht so „geil“, unterstützt aber das Open Air. Mit dem Heavy-Metal-Festival in Büdesheim – da sind die Anrainer einhelliger Meinung – zeigt die Kultur in der Eifel, wie vielfältig sie ist. Und das ist klasse.

Am Samstag eröffnete der örtliche Musikverein das Heavy-Metal-Konzert. Dann erwarteten alle sehnsüchtig den Auftritt von Kärbholz, bei dem die Fans dann so richtig abgingen. Eine der Songzeilen der Band beschreibt die Stimmung treffend: „Ich kann nichts dafür, ich fühl mich wohl hier.“

An dem Festival-Wochenende in Büdesheim rockten 1500 Fans heiß, laut und friedlich. Dass man sich dort wie zu Hause fühlte, lag nicht allein an den Reibe­kuchen nach Omas Art, die zur Stärkung angeboten wurden. Vor allem kam die tolle Atmo­sphäre durch die netten, offenen und kommunikativen Metal­heads zustande. In diesem Sinn: „Heavy Metal rin in’ Schäddel!“

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