Rudernde Menschen und ein Feuerwerk

Auch wenn das Stauseefest nicht so viele Menschen nach Biersdorf lockte wie erwartet, sind die Veranstalter insgesamt zufrieden. Auch die Entscheidung, das Drachenbootrennen von bislang samstags auf sonntags zu verlegen, erwies sich als richtig.

Biersdorf. Bier und selbst gemachtes Waffelgebäck sind das zweite Frühstück der Wiersdorfer. Für einige von ihnen möglicherweise auch das erste. Zumindest sieht nicht jeder, der ein grellgrünes T-Shirt mit der Aufschrift "Team Wiersdorf" trägt, danach aus, als könne er heute Höchstleistungen vollbringen. Doch die Wiersdorfer sind optimistisch. Und sie sind nicht das einzige Team, das sich Hoffnung auf den Pokal macht. Die Taktik des "Musikvereins Tell Lahr-Hüttingen": Erst ein Frühschoppenkonzert geben und anschließend im Boot beim Wendeversuch zunächst im Gestrüpp der Uferböschung landen. Singend taucht der Musikverein samt Boot kurze Zeit später wieder aus der Versenkung auf. "Wir sind zwar die langsamsten, aber auch die schönsten", ruft einer der Ruderer, als sie schließlich wieder den Steg erreichen.

20 Prozent Regenrisiko sei in der Wettervorhersage gemeldet worden, sagt der Biersdorfer Gastronom und Mitorganisator Herbert Billen, "und es sieht so aus, als hätten wir diese 20 Prozent abbekommen". Immer wieder ein leichter Regenschauer. Insgesamt eher ungemütlich präsentiert sich dieser Sonntag. Auch der Freitag hätte besser sein können. "Abends wurde es richtig kalt", sagt Billen, der allerdings mit dem Samstag durchaus zufrieden ist - auch wenn die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr etwas abgenommen habe. Mehr als 2000 Menschen hätten das Feuerwerk mitverfolgt und dank milder Temperaturen seien auch danach noch viele Besucher geblieben.

Dass das Drachenbootrennen diesmal von Samstag auf Sonntag gelegt wurde, war nach Meinung von Billen die richtige Entscheidung. "Das ist die Zukunft", sagt er, sofern das Fest langfristig überhaupt eine hat. Dieser Meinung ist auch Heinz Bausch, Chef der am See ansässigen Freizeitagentur Afunti, der für die Organisation des Rennens zuständig ist. "Ohne Drachenbootrennen wäre heute doch kaum einer gekommen", sagt Bausch. So wie die Mannschaften auf dem darunter liegenden See, von denen an diesem Tag eigentlich zehn antreten sollten.

Doch eine Mannschaft, die am Tag zuvor noch zugesagt hatte, ist nicht erschienen. Wahrscheinlich die Angst vor den Gegnern. Davon am gefährlichsten sind die Favoriten und Sieger des vergangenen Jahres, die "Moseldrachen" aus Perl-Besch. Sie gewinnen erneut den Pokal, knapp vor der Eishockey-Mannschaft aus Bitburg. Und das Team aus Wiersdorf, das zum ersten Mal dabei ist, schafft es immerhin auf Platz drei. Das zweite Frühstück hat also wohl doch geholfen.

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